Haustiere

So gehen die Wiener Tierheime mit dem 4. Lockdown um

Der vierte Lockdown kurz vor Weihnachten stellt auch unsere Tierheime vor eine besondere Herausforderung. Wir sprachen mit den Tierschützern.

Christine Kaltenecker
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Tierschutz Austria in Vösendorf und das TierQuarTier Wien gehen unterschiedlich mit dem 4. Lockdown um.
Tierschutz Austria in Vösendorf und das TierQuarTier Wien gehen unterschiedlich mit dem 4. Lockdown um.
CHRISTIAN M. KREUZIGER / picturedesk.com

Die Vergangenheit hat leider gezeigt, dass sich die Österreicher nur zu gerne während eines Lockdowns, um das langersehnte Haustier umsehen. Wo bei einigen kein verwerflicher Hintergrund festzustellen war und sie tatsächlich die Lockdown-, oder Homeoffice-Zeit dafür nutzten, einem Hund oder einer Katze die notwendige Eingewöhnungsphase oder auch Stubenreinheitstraining zu bieten, gab es leider auch die "schwarzen Schafe" die im "Lockdown-Haustier" das Heilmittel gegen die Corona-Tristesse gesehen haben.

Sehr viele - auch illegale - Impulskäufe fanden via Internet statt und die kleinen Welpen oder Kätzchen landeten spätestens ab der Erlaubnis sich wieder frei bewegen zu dürfen im nächsten Tierheim, wurden ausgesetzt oder "entsorgt". Nun ist es wieder soweit und der neue Lockdown, noch dazu kurz vor Weihnachten stellt natürlich die Tierschutzwelt ebenso auf den Kopf. "Heute" hat bei den zwei größten Tierheimen in Wien nachgefragt, wie sie das Problem "Lockdown-Haustier" bewältigen.

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    <strong>SPEZI:</strong> Der Schäferhund Mischling Spezi (9) ist ein freundlicher Rüde, der in der Regel offen auf Menschen zugeht. Hat man dann auch noch das eine oder andere Leckerli in der Hand, ist das Eis sofort gebrochen.
    SPEZI: Der Schäferhund Mischling Spezi (9) ist ein freundlicher Rüde, der in der Regel offen auf Menschen zugeht. Hat man dann auch noch das eine oder andere Leckerli in der Hand, ist das Eis sofort gebrochen.
    TierQuarTier Wien

    Tierschutz Austria, Tierheim Vösendorf

    Das Tierheim in Vösendorf unter dem neuen Namen "Tierschutz Austria" bleibt seinen Statuten, wie auch bei den anderen Lockdowns treu und schließt die Vergabe in dieser Zeit. Auch wenn dies bedeutet, dass vermutlich seriöse Interessenten durch den "Rost fallen" und ein Tier länger auf sein neues Zuhause warten muss, so ist genau diese Wartezeit ein großes Plus für die Vergabe. Man kann nochmal genau überdenken, ob man wirklich willig ist, sich um ein Tier für die nächsten 15 bis 20 Jahre zu kümmern. 

    Die Tierschützer in Vösendorf appellieren auch nochmal an die Bevölkerung, sich keinen Impulskäufen aus dem illegalen Handel hinzugeben, denn trotz der lautstarken Warnungen haben sich die Abgabeanfragen im Sommer zeitweise sogar vervierfacht.

    TierQuarTier Wien

    Hier setzt man auch weiterhin auf ein spezielles Vermittlungssystem, weshalb auch die Vergabe von Tieren innerhalb des Lockdowns mit 2G-Nachweis möglich wäre. Tagesaktuell findet man alle Tiere, die ein neues Zuhause suchen auf der Website, für das man sich zunächst schriftlich bewerben kann. Nach einer genauen Prüfung kann dann ein allfälliges Kennenlernen arrangiert werden - sofern man ein passendes Mensch-Tier-Gespann vermutet.

    Durch dieses Auswahlverfahren, dass ebenfalls einige Zeit in Anspruch nimmt, gehen die Tierschützer des TierQuarTiers Wien davon aus, hier keine spontanen Käufer anzulocken, denn auch dieses Tierheim hat seit dem Sommer 2021 vor allem viele ausgesetzte und beschlagnahmte "Impuls-Haustiere" zu betreuen.