Immer noch ist der Glaube weit verbreitet, dass Hundespeichel nicht nur weniger Bakterien enthält als jener von Menschen. Mehr noch, der Sabber soll als Antiseptikum sogar eine heilende Wirkung haben.
Letzteres stimmt laut Studien tatsächlich. Demnach wirkt Hundespeichel - insbesondere jener von jungen Tieren - gegen die beiden Bakterienarten Escherichia coli und Streptococcus canis. Außerdem haben Analysen gezeigt, dass in ihm Proteine enthalten sind, die gegen Pilze und Mikroben wirken. Auf diese Weise kann sogar das Immunsystem angeregt und die Heilung von Wunden beschleunigt werden.
Aber, die geliebten Vierbeiner haben auch einen wahren Bakterienherd in ihrem Maul - und dieser kann für uns sehr gefährlich werden. Inwiefern erklärt Dr. Tessa LeCuyer, Assistenzprofessorin und veterinärmedizinische klinische Mikrobiologin, gegenüber dem Onlinemagazin "Huffpost".
Hunde neigen dazu, ihre Nase in zwei besonders heikle Bakterienherde zu stecken: Kot und Aas, also tote Tiere – und beides wird manchmal auch abgeleckt oder sogar gefressen. "Hunde können so Salmonellen bekommen oder Parasiten, wie Fadenwürmer", erklärt LeCuyer. Eine solche Infektion droht auch, wenn das Tier bewusst mit rohem Fleisch ernährt wird, und kann auf Menschen übertragen werden.
Deshalb sollte man nach dem Kontakt mit einem Hund gründlich die Hände waschen und im Optimalfall auf nasse Küsse im Gesicht zu verzichten: "Die Übertragung solcher Bakterien könnte passieren, wenn ein Hund jemanden um den Mund herum ableckt", sagt LeCuyer.
Ein weiterer Risikofaktor betrifft die Gesundheit der Hunde: Medikamente oder kosmetische Cremen im Gesicht, können wiederum deinem Haustier schaden, wenn es diese ableckt. Besonders heikel ist beispielsweise Xylitol, das bereits in kleinen Mengen für Hunde giftig ist. Es ist in vielen Hautpflegeprodukten und Zahnpasten zu finden.
Laut der American Society for the Prevention of Cruelty to Animals ASPCA kann Zinkoxid, ein Inhaltsstoff, der häufig in Wundheilsalben und Sonnencremen enthalten ist, bei Hunden für Magenverstimmungen sorgen oder zu allergischen Reaktionen führen. Noch gefährlicher sind einige lokale Betäubungs- und Schmerzmittel, wie Lidocain, Dibucain und Diclofenac, die bereits in kleinen Mengen gefährlich bis tödlich sein können.