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So fördern die Oscars Film-Raubkopien

Die renommierten Academy Awards (Oscars) sollen die besten Filmschaffenden ehren, fördern gleichzeitig aber auch Raubkopien.

Heute Redaktion
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Piraterie ist Filmstudios ein Dorn im Auge. Trotzdem gehen sie große Risiken ein, um mit ihren Filmen im Rennen um den Oscar zu sein. (Symbolbild)
Piraterie ist Filmstudios ein Dorn im Auge. Trotzdem gehen sie große Risiken ein, um mit ihren Filmen im Rennen um den Oscar zu sein. (Symbolbild)
Bild: iStock

Jährlich vergibt die Academy of Motion Picture Arts and Sciences die Academy Awards für die besten Filme und Filmschaffenden. Um einen begehrten "Oscar" einzuheimsen, nehmen Filmstudios hohe Kosten und das Risiko der Piraterie ihrer Blockbuster in Kauf.

Wenn aktuelle Filme teils sogar vor dem Kinostart in hoher Qualität im Internet landen, haben die Oscars nicht selten etwas damit zu tun. Denn die Filmstudios verschicken Vorab-DVDs an die Mitglieder der Academy. Schließlich müssen diese die Filme sichten, bevor sie ihre Stimmen in Kategorien wie "Bester Film" oder "Beste Darstellerin" abgeben.

Teure Aktion

Nicht nur müssen diese sogenannten "Screener" an mehr als 70.000 stimmberechtigte Personen verschickt werden und können auf dem Postweg leicht gestohlen werden, die DVDs sind obendrein auch noch teuer. Bis zu 35 Dollar werden pro Datenträger fällig.

"Egal, wie sehr man versucht das Produkt zu sichern, wenn man einen Film verschickt, wird er online leaken", verriet ein anonymer Insider bei einem Top-Distributor gegenüber dem Branchenblatt "Variety".

Es ginge auch einfacher. Ein personalisierter digitaler Streaming-Link für jeden Juror wäre gleichzeitig sicherer und billiger als die DVDs. Man könnte genau überwachen, von wo und wann die Filme abgerufen werden.

Alte Männer

Es hat einen Grund, dass Filmstudios trotz der hohen Kosten und Piraterie-Gefahren weiterhin an den Screener-DVDs festhalten: Sie gehen schlicht davon aus, dass ihre Filme eine bessere Chance haben von den Juroren gesehen zu werden, wenn sie als altmodischer Datenträger vorliegen. Die Academy besteht zum Großteil aus alten, weißen Männern.

Laut einer Analyse der "L.A. Times" waren die Stimmberechtigten im Jahr 2014 im Schnitt 63 Jahre alt, zu gut drei Vierteln männlich und zu 93 Prozent weiß. Die Sorge, dass die Mitglieder mit neueren Technologie nicht gut zurechtkommen, ist nicht unberechtigt. Als die Studios damit begannen DVDs zu verschicken, beharrten ältere Juroren noch einige Jahre lang auf VHS-Kassetten.

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