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Wasser im Bleder See verfärbt sich plötzlich blutrot

Das Wasser des Bleder See hat sich blutrot verfärbt. Sloweniens Umweltministerium erklärt das ungewöhnliche Phänomen und gibt eine Warnung aus.

Roman Palman
So kennt man den Bleder See. Alpen-Panorama, die kleine Insel samt Kirche und kristallklares Wasser. Aktuell jedoch...
So kennt man den Bleder See. Alpen-Panorama, die kleine Insel samt Kirche und kristallklares Wasser. Aktuell jedoch...
Wikimedia / Arne Müseler, CC BY-SA 3.0 de

Der Bleder See (Blejsko jezero) gilt mit seinem Alpenpanorama und der charakteristischen Kirchen-Insel Blejski Otok zu DEN Touristen-Hotspots Sloweniens. Aktuell erwartet Besucher dort aber anstelle von kristallblauen Wasser eine blutrote Brühe.

In den Wintermonaten haben sich im See erneut die Burgunderblutalgen (Planktothrix rubescens) massiv ausgebreitet. Das planktonartige Cyanobakteriu bildet entlang des Ufers und auf der Wasseroberfläche charakteristische rot gefärbte Beläge.

... ist das vermeintliche Postkartenmotiv in Blutrot getaucht. Schuld daran sind Burgunderblutalgen.
... ist das vermeintliche Postkartenmotiv in Blutrot getaucht. Schuld daran sind Burgunderblutalgen.
Slowenisches Umweltministerium

Die Algenblüte ist in der Vergangenheit bereits viele Male aufgetreten und immer ein Indikator für die Belastung des Sees mit Nährstoffen und organischen Stoffen. "Gewässer aus dem Hinterland fließen in den See und spülen Nährstoffe (Stickstoffverbindungen und Phosphor) hinein, eine zusätzliche Nährstoffquelle ist die Fütterung von Fischen und Wasservögeln", erklärt das slowenische Umweltministerium das Phänomen.

Gleichzeitig ergeht eine Warnung an alle Besucher, keine zusätzlichen Nährstoffe in den See einzubringen und Tiere darin zu füttern. Anglern wurde bereits das Anfüttern und Anlocken von Fischen mit Futtermitteln untersagt und auch Vogelliebhaber werden zur Zurückhaltung aufgerufen.

So würden die Essensreste nicht nur die Wasserqualität negativ beeinflussen und die Burgunderblutalgen explodieren lassen. Organische Stoffe, besonders der darin enthaltene Phosphor kann unter den anaeroben Bedingungen am Grund des Gewässers zu starken Belastungen führen. 

Brot für Wasservögel tödlich

Und: Die Nahrung, mit der wir Menschen Wasservögel füttern, ist für sie meist unzureichend, sogar schädlich. Besonders das Verfüttern von altem Brot an Schwäne, Enten und anderes Federvieh schade mehr, als es vermeintlich hilft. Die Teigwaren quellen durch die Feuchtigkeit im Verdauungstrakt von Wasservögeln auf, was zu deren Tod führen kann.

Wasservögel sollten keinesfalls mit Brot gefüttert werden – nicht nur nicht am Bleder See, sondern generell.
Wasservögel sollten keinesfalls mit Brot gefüttert werden – nicht nur nicht am Bleder See, sondern generell.
Getty Images/iStockphoto

"Wasservögel gewöhnen sich schnell daran, von Menschen gefüttert zu werden und suchen daher nicht mehr alleine nach Nahrung. Dies ist besonders ein Problem für junge Vögel, die vollständig vom Menschen abhängig werden können", warnt das Umweltministerium.

Erscheinungsbild wetterabhängig

Wie genau sich der See in den kommenden Tagen Besuchern präsentieren wird, ist stark vom Wetter abhängig und nicht vorhersehbar. An der Oberfläche kann sich in den kommenden Tagen ein dickerer Belag bilden, dieser kann aber durch den Wind absinken und vorübergehend von der Oberfläche verschwinden. Fix ist nur: Mit steigender Temperatur nimmt die Blüte des Cyanobakteriums Planktothrix rubescens allmählich ab.

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