Nach Witz-Rot
Sky-Experte Tatar: "Schiri hatte nicht die Eier"
Der Witz-Ausschluss gegen Klagenfurts Thorsten Mahrer sorgt für Aufregung. "Sky"-Experte Alfred Tatar fand nun deutliche Worte zur Entscheidung.
Die Kärntner knöpften Rapid Wien in der zweiten Bundesliga-Runde am vergangenen Sonntag ein 1:1-Remis ab. Und das, obwohl das Team von Peter Pacult beinahe die gesamte zweite Halbzeit in Unterzahl agieren musste, nachdem Referee Arnes Talic Mahrer mit Rot vom Platz geschickt hatte, nach einer vermeintlichen Notbremse gegen Rapids Furkan Dursun. Talic entschied zunächst auf Gelb, ehe sich VAR Sebastian Gishamer meldete.
In der Aufarbeitung des VAR wurde die Entscheidung Talics, gemeinsam mit Video-Referee Gishamer, als "korrekt" bezeichnet. Mahrer habe den Rapidler, der "freien Raum zum Tor" hatte, "zu Fall" gebracht, "ohne dass ein weiterer Verteidiger eingreifen konnte. Der Schiedsrichter verweist den Verteidiger korrekterweise aufgrund der Vereitelung einer offensichtlichen Torchance mit der Roten Karte des Feldes", hieß es in der Aufarbeitung. Allerdings dribbelte Dursun vom Tor weg, ging leicht zu Boden, Mahrer war zum Zeitpunkt des Fouls nicht mehr eindeutig letzter Mann. Deshalb meinte auch Rapid-Coach Robert Klauß: "Ich hätte weiterspielen lassen."
"Das ist mehr als lächerlich", sagte Coach Peter Pacult nach dem Spiel. Trotz alledem wurde Mahrer vom Senat 1 der heimischen Bundesliga wegen der Roten Karte für ein Spiel gesperrt.
"Schiri hatte nicht die Eier"
Ein Umstand, der auch den "Sky"-Experten Alfred Tatar fassungslos zurückließ, wie der Ex-Kicker und -Trainer im Podcast "Der Audiobeweis" sagte. "Vom VAR ist es ein Witz. Und der Schiedsrichter hatte nicht die Eier zu sagen: Das ist ein Blödsinn", ärgerte sich Tatar. Und übte danach aber auch deutliche Kritik am Strafsenat, der Mahrer ja auch freisprechen hätte können. "Kennen sich die überhaupt im Fußball aus?", fragte der 61-Jährige provokant.
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"Der Ball ist Richtung Toroutlinie gegangen, weg von der ersten Stange. Der Spieler hätte hinsprinten müssen und dann noch eine Kurve Richtung Tor bekommen müssen. Offener Raum hin oder her, da fehlt der Ball. Was soll das? Da hätte man in die Bewertung den Ball auch miteinbeziehen müssen", analysierte der "Sky"-Mann die Szene.
"Wenn das der Maßstab für eine Rote Karte ist..."
"Ich bin nicht einmal sicher, ob man ein Foul geben muss. Ich habe mit vielen Leuten darüber geredet, kein einziger hat mir gesagt, dass er es genauso sieht wie der Schiedsrichter. Ich bin noch verblüfft über die Situation", meinte Mahrer selbst. Und fügte mahnend an: "Wenn das der Maßstab für eine Rote Karte ist, dann entwickeln wir uns in eine Richtung, in die wir nicht gehen wollen."
"Gott sei Dank passiert das in so einem kleinen Land wie Österreich, weil ich mag gar nicht wissen, was los wäre, wenn so eine Entscheidung bei der EM in einem Viertelfinale passiert wäre", fügte Mahrer an, der den Video-Referee grundsätzlich infrage stellt: "Wenn es gut funktioniert, ist es natürlich eine Bereicherung. Aber wir haben den VAR jetzt einige Jahre, und es funktioniert immernoch nicht."
Auf den Punkt gebracht
- Der Witz-Ausschluss von Klagenfurts Thorsten Mahrer sorgt für Aufregung, besonders bei "Sky"-Experte Alfred Tatar, der die Entscheidung des Schiedsrichters und des VAR kritisiert
- Tatar äußert sich fassungslos über die Situation und zweifelt an der Kompetenz des Strafsenats, während Mahrer selbst die Entwicklung des Fußballs in Frage stellt und den Video-Referee infrage stellt