"Völliger Schwachsinn"

Skisprung-Ikone teilt nach Anzug-Skandal aus

Nach dem Manipulationsskandal norwegischer Skispringer bei der WM schießt nun Ex-Star Sven Hannawald gegen die Athleten.
Sport Heute
25.03.2025, 12:51

Ausgerechnet während der Heim-Weltmeisterschaft in Trondheim flog der Manipulationsskandal des norwegischen Teams auf. Die Anzüge der Skisprung-Stars wurden gezielt verändert. Norwegen wurde daraufhin disqualifiziert, Cheftrainer Magnus Brevig und Materialmann Adrian Livelten mussten gehen.

Darüber hinaus hat der Ski-Weltverband FIS durchgegriffen und das norwegische Quintett Maris Lindvik, Johann Andre Forfang, Kristoffer Eriksen Sundal, Robert Johansson und Robin Pedersen bis zum Abschluss der Ermittlungen von sämtlichen Wettkämpfen ausgeschlossen.

Lindvik und Forfang gaben sich derweil allerdings als Unschuldslämmer, behaupteten, von der Anzug-Manipulation nichts gewusst zu haben. "Keiner von uns wäre mit Anzügen gesprungen, von denen wir wussten, dass sie manipuliert waren. Nie und nimmer", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der beiden Athleten.

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Hannawald teilt aus

Aussagen, die der ehemalige Weltklasse-Springer Hannawald so nicht stehen lassen wollte. Ganz im Gegenteil. Gegenüber "Sport1" ging der Deutsche mit den beiden nun Suspendierten hart ins Gericht. "In der sensibelsten Sportart der Welt wollen mir die beiden erzählen, dass sie nicht merken, was mit ihrem Anzug passiert? Da merkt man jeden halben Zentimeter, der anders ist. Das ist völliger Schwachsinn", wurde Hannawald deutlich.

"Das toppt die Dreistigkeit"

Die Ausrede des ebenso disqualifizierten Kombinierers Jörgen Grabaak, dessen Bindung nicht regelkonform war, wischte der 50-Jährige ebenso beiseite. "Wir begeben uns in die Luftfahrt. Logisch müssen wir wissen, was ist. Wenn bei uns irgendetwas anders ist, fallen wir und tun uns weh. Im schlimmsten Fall stürzen wir so blöd, dass wir sterben. Da will der mir erzählen, dass ihm drumherum egal ist, was passiert. Auf keinen Fall. Das sind Lügen. Das toppt natürlich nochmal die Dreistigkeit, die eh schon im Raum steht", ärgerte sich Hannawald, schoss hinterher: "Die Typen kann ich während meiner Lebenszeit sicher nicht mehr ernst nehmen."

Hannawald, Olympiasieger und Gewinner der Vierschanzentournee (beides 2002), sieht das Skispringen schwer in der Krise. Die Sportart, die der Deutsche als seine "größte Liebe" bezeichnete, werde nun "komplett lächerlich hingestellt", meinte der 50-Jährige.

Der Ski-Weltverband ist derweil auf der Suche nach einem Ausweg. Und den skizzierte FIS-Komiteechef Mika Kojonkoski bereits, sprach über einheitliche Anzüge, die per Losverfahren an die Springer abgegeben werden könnten. Der elastische Anzug solle sich dann der Körpergröße der Springer anpassen. Entschieden ist aber noch nichts.

{title && {title} } red, {title && {title} } 25.03.2025, 12:51
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