Seit über 50 Stunden

Sitzen im Dunkeln – Hurrikan erreicht stromloses Kuba

Seit mehr al 50 Stunden gibt es in Kuba keinen Strom. Bis Dienstag soll der Ausfall behoben sein, doch jetzt trifft ein Hurrikan auf Kuba.

20 Minuten
Sitzen im Dunkeln – Hurrikan erreicht stromloses Kuba
Am Freitag ist in Kuba der ganze Strom ausgefallen.
AFP

Das Zentrum des Hurrikans Oscar ist in Kuba auf Land getroffen, wo ein Großteil der Menschen seit mehr als 50 Stunden keinen Strom hat. Der Wirbelsturm erreichte den Karibikstaat nach Angaben des US-Hurrikanzentrums NHC am frühen Abend (Ortszeit) als Hurrikan der schwächsten Kategorie 1 von 5 an der östlichen Nordküste. Es gab zunächst keine Informationen über mögliche Schäden. Auch die Bahamas bekommen starken Wind und Regen ab.

Veraltetes Stromnetz zusammengebrochen

Auf Kuba war am Freitagvormittag das veraltete und abgenutzte Stromnetz zusammengebrochen, was zu einem inselweiten Stromausfall führte. Große Teile des Landes mit rund zehn Millionen Einwohnern müssen seitdem ohne Elektrizität auskommen.

In Teilen von Kubas Hauptstadt Havanna, die im Westen der Nordküste liegt, war die Stromversorgung am Samstagnachmittag wiederhergestellt worden, etwa sechs Stunden später aber wieder abgerissen.

Das von der Kommunistischen Partei autoritär regierte Land erlebt seit mehreren Jahren eine seiner schwersten Wirtschaftskrisen seit der Revolution von 1959. Unter anderem sind Lebensmittel, Medikamente und Kraftstoff knapp. Dem Staat fehlt es für den Import an Devisen. Viele Kubaner flüchten ins Ausland, laut Regierung schrumpfte die Bevölkerung allein in den Jahren 2022 und 2023 um insgesamt fast zehn Prozent.

Minister: Embargo der USA verantwortlich

Kubas Energieminister Vicente de la O Levy sagte, voraussichtlich könne nach und nach bis Dienstag an allen Anschlüssen die Stromversorgung wiederhergestellt werden. Die Situation bleibe aber angespannt. Wegen Problemen in einigen Kraftwerken, unter anderem durch starken Wind, musste ihm zufolge das Wiederhochfahren des Stromnetzes mehrmals neu gestartet werden.

De la O Levy machte das seit mehr als 60 Jahren geltende Embargo der USA dafür verantwortlich, dass Kuba weder genug Kraftstoff noch Ersatzteile für seine Kraftwerke kaufen könne. Einige Länder – darunter Kolumbien, Mexiko, Venezuela, Russland und Barbados – hätten ihre Unterstützung angeboten, bislang sei jedoch keine Hilfe nach Kuba unterwegs. Die Regierung stellte, auch wegen des Hurrikans, alle nicht essenziellen administrativen Tätigkeiten vorerst ein.

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    DOKU-NÖ, Thomas Lenger

    Auf den Punkt gebracht

    • Kuba leidet seit mehr als 50 Stunden unter einem landesweiten Stromausfall, der durch ein veraltetes Stromnetz verursacht wurde, und wird nun zusätzlich von Hurrikan Oscar getroffen
    • Energieminister Vicente de la O Levy hofft, die Stromversorgung bis Dienstag wiederherstellen zu können, macht jedoch das US-Embargo für die Schwierigkeiten verantwortlich, während Kuba auf internationale Hilfe wartet
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