Wirtschaft

"Sinn der Solidarität" –VP-Kommissar gegen Preisdeckel

Bei der aktuellen Teuerungsdebatte werden die Forderungen nach einer Preisdeckelung immer lauter. EU-Kommissar Johannes Hahn (ÖVP) ist klar dagegen.

Nicolas Kubrak
EU-Kommissar Johannes Hahn ist kein Freund von Strompreisdeckelungen.
EU-Kommissar Johannes Hahn ist kein Freund von Strompreisdeckelungen.
Bild: EPA

Nachdem sich Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) bereits gegen eine Preisdeckelung positioniert hat, schließt sich der EU-Kommissar und Ex-Wissenschaftsminister Johannes Hahn dem VP-Chef an. Im "Ö1-Mittagsjournal" am Samstag sagte er, dass er kein großer Freund von Strompreisdeckelungen sei. Es gehe jetzt darum, einkommensschwache Haushalte zielgerecht zu unterstützen.

"Ich bin kein großer Freund von Strompreisdeckelungen."

"Wenn einkommensschwache Haushalte unter den hohen Energiepreisen leiden, sollte ihnen prioritär und direkt geholfen werden“, so Hahn. Die EU werde einen europäischen Notfallplan für den Winter verabschieden."

"Im Geiste der europäischen Solidarität"

Ziel dieses Plans ist es laut Hahn, „im Geiste der europäischen Solidarität“ gemeinsame Maßnahmen zur Sicherstellung der Energie ergreifen. Zudem wolle man Kapazitäten aufbauen, um anderen Ländern zu helfen. Man habe bereits entscheidende Schritte gemacht: „Wir haben seit März die Flüssiggasversorgung um 75 Prozent gesteigert, aus den USA verdreifacht.“

Hahn selbst habe vor Kurzem mit Unternehmern gesprochen, die für den Flüssiggastransport Waggons produzieren. So könnten Binnenländer wie Österreich auch ohne Häfen aus anderen Quellen und geografischen Ecken versorgt werden können.

Zum Vorschlag, ähnlich wie in den Niederlanden ein Schiefergasfeld in Niederösterreich anzubohren, sagte Hahn: „In so einer Situation muss es absolute Gedankenfreiheit geben.“ Aktuell gehe es aber um diesen und möglicherweise nächsten Winter. „Daher müssen wir jetzt auf Quellen zurückgreifen, die es schon gibt“, so Hahn.

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