Welt
Rekord-Dürre: Versunkene Orte tauchen wieder auf
Die anhaltende Hitzeperiode führt zu einer Austrocknung von Stauseen. In Spanien und anderen Ländern kommen deshalb längst versunkene Orte wieder zum Vorschein.
Während das einst im Meer untergegangene, mystische Inselreich Atlantis einer griechischen Sage entsprungen ist, gibt es in Europa tatsächlich diverse Dörfer und Orte, die im Laufe der Zeit durch den Bau von Stauseen geflutet worden sind.
Hitzewelle
Doch aufgrund der anhaltenden Hitzewelle diesen Sommer und des daraus resultierenden tiefen Wasserspiegels, gelangen immer mehr versunkene Orte an die Oberfläche. Dies ist aktuell vor allem in Spanien, aber auch in nördlich gelegenen Ländern, wie beispielsweise England, der Fall.
Einer dieser versunkenen Orte befindet sich in der spanischen Region Katalonien, 100 Kilometer nördlich von Barcelona. In den 60er-Jahren wurden dort mehrere Dörfer geflutet, um einen Stausee zur Garantierung der Wasserversorgung zu errichten.
Wasserpegel
Je nach Wasserstand ragt jeweils höchstens noch die Spitze des aus dem zehnten Jahrhundert stammenden Kirchturms Sant Romà de Sau hervor. Doch nun ist der Wasserpegel des Stausees dermaßen tief, dass die ganze Kirche zu sehen ist, was sich zahlreiche Schaulustige nicht entgehen lassen wollen.
Fluss gibt altes Römerlager frei
Und auch andere Orte in Spanien sind vom historisch tiefen Wasserpegel betroffen und geben längst verlorene Schätze frei. Dazu gehört auch das rund 2.000 Jahre alte Römerlager Aquis Querquennis am Fluss Lima.
Dieses befindet sich in Nordspanien an der Grenze zu Portugal und ist normalerweise unter Wasser. Aufgrund des tiefen Wasserstands des angrenzenden Stausees As Conchas ist das Römerlager freigelegt worden, was besonders aus der Luftperspektive beeindruckend aussieht.
Spanisches Stonehenge und englische Ruinen
Doch das Römerlager ist nicht der einzige archäologisch wertvolle wiederaufgetauchte Ort. Im Landesinneren von Spanien, in der Provinz Cáceres, hat der tiefe Wasserpegel des Valdecanas-Stausees etwas ganz Besonderes zutage getragen: das spanische Stonehenge.
Megalithen
Der Steinkreis mit dem Namen Dolmen de Guadalpera befindet sich normalerweise nur teilweise oberhalb der Wasseroberfläche. Die Dutzenden, zu einem Kreis angeordneten, aufrecht stehenden Steine, sogenannte Megalithen, sollen gemäß Schätzungen in der Zeit von 5.000 vor Christus platziert worden sein.
Doch nicht nur im Süden macht die Hitze den Wasserbeständen zu schaffen, sondern auch im Norden, unter anderem in Großbritannien in Wales. Dort tauchten aufgrund des tiefen Wasserpegels des Stausees Vyrnwy in Powys die Ruinen des im 19. Jahrhundert erbauten Dorfes Llanwddyn auf.