Putin-Pläne endlich enttarnt
"Sind im Krieg": Putin-Sprecher offenbart jetzt alles
Seit der völkerrechtswidrigen Invasion in der Ukraine sprach Russland andauernd von einer "Spezialoperation" – das Wort "Krieg" war tabu. Bis jetzt.
In Moskaus Parallelwelt habe man nie einen Krieg gegen die Ukraine gestartet – der 24. Februar 2022 war viel mehr der Beginn einer "militärischen Spezialoperation", mit dem Ziel, den Nachbarstaat zu "entnazifizieren". Wer dennoch von einem Krieg sprach, wurde verhaftet. Am Freitag sorgte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in einem Interview für eine Kehrtwende.
"Wir sind im Kriegszustand"
So sprach Putins rechte Hand erstmals selbst von einem "Krieg" in der Ukraine. "Wir sind im Kriegszustand. Ja, es begann als eine spezielle Militäroperation, aber sobald diese Gruppe gebildet wurde und der kollektive Westen ein Teilnehmer auf der Seite der Ukraine wurde, wurde dies zum Krieg für uns", sagte er am Freitag in Bezug auf die westlichen Waffenlieferungen, ohne denen die Ukraine nicht einmal die Chance hätte, sich selbst vor dem Aggressor zu verteidigen.
"Komplette Befreiung"
Weiters nannte Peskow die russischen Kriegsziele in der Ukraine. So visiere man die "komplette Befreiung" der vier Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson aus, die Russland vor eineinhalb Jahren völkerrechtswidrig annektiert hatte. Weil es der Ukraine akut an Waffen mangelt, konnte Russland in den vergangenen Wochen Fortschritte an der Front verzeichnen. Dennoch ist es weit davon entfernt, diese vier ukrainischen Regionen komplett zu beherrschen.
Neben der "Befreiung" jener Gebiete war auch die Existenz der Ukraine Thema im Interview. So könne Russland die Existenz eines Landes an seinen Grenzen nicht erlauben, der bereit sei, alle Mittel einzusetzen, um die Halbinsel Krim einzunehmen. Russland hatte diese vor fast genau zehn Jahren handstreichartig eingenommen und annektiert. Dabei bezog sich Peskow auf Aussagen Kiews, alle von Russland annektierten ukrainischen Gebiete zurückerobern zu wollen.
Die völkerrechtswidrigen Handlungen Russlands sind vom Großteil der Weltgemeinschaft nicht anerkannt worden. Die westlichen Staaten unterstützen die Ukraine, die mittlerweile auch EU-Beitrittskandidatenland ist, bei ihrem legitimen Recht auf Selbstverteidigung.