Wildtiere

Sind die Österreicher am Haisterben schuld? 

Erschreckend! Mehr als 200 Tonnen Haiprodukte wurden zwischen 2012 und 2019 nach Österreich importiert und auch hierzulande konsumiert. 

Christine Kaltenecker
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200 Tonnen (!!) Haiprodukte wurden zwischen 2012 und 2019 nach Österreich importiert.
200 Tonnen (!!) Haiprodukte wurden zwischen 2012 und 2019 nach Österreich importiert.
Getty Images/iStockphoto

Laut einer Analyse des Umweltverbandes WWF wurden zwischen 2012 und 2019 insgesamt 200 Tonnen frisches Haifleisch, gefrorene Haiprodukte, sowie auch Haiflossen nach Österreich eingeführt. Beim Import liegt unser Binnenstaat sogar weltweit an fünfter Stelle und trägt maßgeblich zur Ausbeutung der 1.200 bekannten Hai- und Rochenarten bei. Eine erschreckende Bilanz, wenn man bedenkt, dass 36 Prozent der Meeresräuber akut vom Aussterben bedroht sind. 

"Der Treiber im globalen Haihandel sind nicht nur teure Flossen, sondern auch Haifleisch, das meist als billiger Fischersatz dient. Haifleisch landet auch bei uns in der Kantinenverpflegung oder in Mischprodukten. Das ist den Menschen oft gar nicht bewusst", erklärt WWF Meeresexpertin Simone Niedermüller.

Etikettenschwindel und Gesundheitsproblem

Gerade in Urlaubsländern wie Italien und Kroatien grassiert der Etikettenschwindel mit Fischprodukten. DNA-Tests haben aufgezeigt, dass illegal vermarktetes Haifleisch oft als Schwertfisch deklariert wird. Blöd nur, dass hier auch das gesundheitliche Risiko nicht von der Hand zu weisen ist, da bei einigen Haiarten der Quecksilbergehalt weit über dem gesetzlichen Grenzwerten liegt. In den acht Jahren wurde weltweit Hai- und Rochenfleisch im Wert von 2,6 Milliarden US-Dollar gehandelt. Österreich führte Haiprodukte im Wert von über 2,7 Millionen US-Dollar ein. Wieder ausgeführt wurden Haifleisch und -flossen im vergleichsweise geringen Wert von 57.000 US-Dollar.

Von den zwischen 2012 und 2019 etwa 200 Tonnen nach Österreich importierten Haiprodukten entfallen über 50 Prozent auf Frischfleisch (109 Tonnen, davon 97 Tonnen Hai-Filets), fast 50 Prozent auf gefrorenes Fleisch (91 Tonnen) und ein geringer Teil auf Flossen (0,2 Tonnen.)

"Österreich ist ein Transitland für Haiprodukte, der überwiegende Teil wird aber hierzulande konsumiert"

Kurz vor zwölf

Haie sind besonders gefährdete Meerestiere, da sich ihre Bestandszahlen nur schwer erholen. Sie neigen zu langsamem Wachstum, später Geschlechtsreife und langen Tragezeiten mit nur wenig Nachwuchs. Manche Populationen sind in den letzten Jahren um 95 Prozent eingebrochen. 36 Prozent der 1.200 Hai- und Rochenarten gelten als gefährdet.

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    Was für ein wundervoll herbstlicher Anblick im Dublins Phoenix Park. Die Brunftzeit von Rehen und auch Hirschen kann allerdings ziemlich laut sein.
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