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Sind das die schlechtesten Crowdfundings der Welt?

Ein etwas anderes Kickstarter bietet umgekehrtes Viagra, einen 1D-Drucker und Kleidung von Verstorbenen an.

Heute Redaktion
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Das Gute an Crowdfunding: Jeder und jede kann unkompliziert ein Herzensprojekt starten. Das Schlechte an Crowdfunding: Jeder und jede tut das auch.

Kickstarter und Konsorten sind maßgeblich mitverantwortlich für historische Fortschritte der Menschheit: Gigantische, aufblasbare Ebenbilder von Lionel Richies Kopf, nach Speck modellierter Schmuck oder einen Kartoffelsalat, für den ein Typ in Ohio über 60.000 Euro sammelte.

Absurdes aus der Crowdfunding-Welt

Selbstverständlich sind Projekte wie diese die Speerspitze des Gelderbettelns im Internet. Nicht alle werden für ihr Müsli oder ihren Drachendildo dem Internet fünfstellige Beträge aus der Tasche locken können. Diverse Gesellschaftsspiele für die ganze Familie, Hit-Alben von fünfzehnjährigen Gesangstalenten, revolutionäre Smartphonehüllen ... alles Projekte, die man erst nach fünfzehn Minuten Scrollen auf der Kickstarter-Seite entdecken wird. Schade, eigentlich.

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Um etwas mehr Aufmerksamkeit auf die Abgründe der Crowdfundingwelt zu lenken, gestaltete der gebürtige Londoner Medienkünstlers und Unternehmers Oli Frost "Flopstarter" – eine Abwandlung von Kickstarter, die die eh teilweise ziemlich absurden Projekte noch mehr ins Lächerliche zieht.

1D-Drucker und Wegwerf-Kissen

Ein paar Beispiele: Auf "Flopstarter" gibts einen 1D-Drucker (das heißt: Er druckt nur eindimensionale, gerade Linien), umgekehrtes Viagra (es soll innert kürzester Zeit eine Erektion vernichten) oder Wegwerf-Kopfkissen. Unser persönliches Lieblingsprojekt ist aber "Instagraham": Ein soziales Netzwerk, auf dem man Fotos von Menschen, die Graham heißen, teilen kann. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Falls man es bisher noch nicht vermutet hat: Die ganze Angelegenheit ist natürlich rein satirisch gemeint und leider kann man selbst die vielversprechendsten Projekte (einen Gurkenpfahl zur Abwehr von Katzen) nicht supporten. Aber wer weiß – vielleicht klaut sich ja ein findiges, junges Genie ein paar Ideen von der Plattform und setzt diese in die Realität um.

"Lifefaker"

"Flopstarter" passt dafür perfekt ins Portfolio des umtriebigen Medienkünstlers Frost. Eine weitere Arbeit von ihm nennt sich "Lifefaker" und bietet langweiligen Menschen aufregende Fotos, mit denen sie ihren Freunden auf Instagram ein spannendes Leben vorgaukeln können. Des Weiteren hat der Typ unter dem Namen "Recorda Boi" ein Notenbuch für Flöten produziert, in dem sich all die Songs finden, die einem die Volksschulmusiklehrerin nicht beibringen wollte: "Gangster's Paradise", "In Da Club" oder "Drop It Like It's Hot".

Ganz ehrlich: Gäbe es Frost noch nicht, würden wir den Typen liebend gern crowdfunden. (dan)