Szene

Simonischek: "Szene mit Ofczarek ist emotionalste"

Heute Redaktion
Teilen

Als Brüder holen M. Simonischek und N. Ofczarek ein dunkles Kapitel der Schweizer Geschichte ins Rampenlicht – am 20.7. ist Wien-Premiere. Und: Danach geht's (für einen der beiden) nach Salzburg.

Der Finger weilt in der Wunde, lachen ist trotz aller Schmerzen aber erwünscht. „Die Göttliche Ordnung" (ab 3.8. im Kino) holt endlich ein dunkles Kapitel der Schweizer Geschichte ins Rampenlicht: die reichlich verspätete Einführung des Stimm- und Wahlrechts für Frauen am 7.2.1971.

Ofczarek als verhöhnter, unglücklicher Trinker

Den bitteren Beigeschmack unerhörter Unterdrückung kostet Regisseurin Petra Volpe voll aus – aber nicht ohne sie mit der echten Bürde des Mannes als Macher zu garnieren. Einer von ihnen ist Hans (Simonischek, bald auch als Reformator Zwingli im Kino), dessen Frau Nora in einem Appenzeller Dorf eine Protestbewegung lostritt. Es herrscht die Meinung, Emanzipation sei ein Fluch, eine Sunde gegen die Natur und schlichtweg gegen die gottliche Ordnung. Als Nora wieder anfangen mochte zu arbeiten, verweigert ihr Hans die Erlaubnis und beruft sich dabei auf das Ehegesetz, das die Frau dazu verpflichtet, sich um den Haushalt zu kummern. Seinen Bruder Werner gibt Nicholas Ofczarek – dem Alkohol verfallen, vom Vater verhöhnt, zutiefst unglücklich.

"Ich würde gerne mit ihm auf der Bühne stehen"

„Meine Szene mit Niki ist eine der emotionalsten im Film", so der Mime im "Heute"-Talk. "Der Dreh war ein Vergnügen, ich würde wahnsinnig gerne einmal mit ihm auf der Bühne stehen. Zum gemeinsamen Besuch eines Rapid-Spiel sind wir jetzt zumindest schon einmal verabredet. Er hat ja ein Dauerkarte."

Picture

Ab 28.7. lädt Simonisckek zu seiner "Geburtstagsfeier"

Die rauschende Fußballnacht muss aber noch warten, schließlich ist „Stanley" Simonischek diesen Sommer Ehrengast auf Harold Pinters „Geburtstagsfeier" (Regie: Andrea Breth, ab 28.7) bei den Salzburger Festspielen. Geprobt ("sehr intensiv, konzentriert und ergiebig") wird seit Mai in Wien, vor ein paar Tagen ging's für den Endspurt nach Salzburg.

"Der Bau" kommt von Wien nach Salzburg

Bereits am 22.7. verbarrikadiert sich Simonischek in Salzburg auf seiner ureigenen „Insel der Seligen". Auf die Soloperformance ist er besonders stolz – nicht nur, weil sie sehr erfolgreich ist („Alle Vorstellungen in Wien waren ausverkauft, Gastspiele gab's in Pristina, Tirol und sogar in Seoul"), sondern auch, weil er „zu 100 Prozent dafür geradestehen muss". Nächste Spielzeit wird sein erstes eigenes Projekt im Repertoire des Frankfurter Schauspielhaus aufgenommen.

Mehr zum Thema