Wien
Busspur geplant –Sima will Tangente für Transit sperren
Der Streit um den Lobautunnel in Wien spitzt sich zu. Sollte das Projekt verwirklicht werden, möchte Ulli Sima die Tangente für den Transit sperren.
Der Baustopp für den Lobautunnel sorgte am Donnerstag für Schlagzeilen. Die seit 20 Jahren geplante S1-Außenringautobahn sowie die Stadtstraße Aspern sollen nun doch nicht kommen.
Klima- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) lässt das gesamte Straßenbauprogramm der ASFINAG prüfen, darunter auch den höchst umstrittenen Lobautunnel und die Umfahrung von Wien. Ihr Vorhaben wurde scharf kritisiert. Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig drohte bereits mit Klagen.
Ergebnisse der Evaluierung bis Herbst
Die Ergebnisse der Evaluierung sollen im Herbst vorliegen. "Das ASFINAG Bauprogramm wird aktuell im Klimaschutzministerium evaluiert. Denn die Infrastruktur, die wir heute errichten, hat großen Einfluss darauf, wie unser Mobilitätssystem morgen aussieht. Die Evaluierung soll bis Herbst abgeschlossen sein. Erst nach Vorliegen des Evaluierungsergebnisses und Abschluss aller notwendigen Verfahren können etwaige Bauschritte begonnen werden", hieß es am Freitag aus dem Ministerium.
Seit fast 20 Jahren wird über die rund 19 Kilometer lange Nordostumfahrung für Wien inklusive eines acht Kilometer langen Tunnels gestritten. Vor allem Umweltschützerinnen und -schützer kritisieren das Projekt. Der Tunnel sollte jedoch die Tangente und das innerstädtische Verkehrsnetz entlasten, betonen Befürworter.
Ludwig: "Milliardenschaden"
Mit einem Stopp der Projekte riskiere man einen "Milliardenschaden" und einen ganz starken Einschnitt in die Entwicklung der gesamten Ostregion, erklärt Bürgermeister Michael Ludwig.
Rückbau der Tangente geplant
Nun meldet sich Verkehrsstadträtin Ulli Sima zu Wort und stellte im Interview mit "W24" einen Rückbau der Tangente in Aussicht, sollte es eine Nordost-Umfahrung geben. "Für mich ist vollkommen klar, dass die Tangente dann für den Transit gesperrt werden muss. Das heißt wir können die Tangente dort zurückbauen, vielleicht machen wir dort eine Busspur."
Die A23 soll also dann massiv reduziert werden. "Was ich nicht will ist, dass wir dann zwei überlastete Straßen haben", betonte Sima. Die geplante Lobau-Autobahn wird als Umfahrung Wiens für eine Verkehrsentlastung sorgen, so die Mobilitätsstadträtin.