Wien
Sigmund Freud Uni verliert Zulassung für Medizin Studium
Der Masterstudiengang Humanmedizin an der Sigmund Freud Universität steht vor dem Aus. Qualitätsmangel sei der Grund für diese Entscheidung.
Das Board der AQ Austria traf letzte Woche die Entscheidung, den Masterstudiengang Humanitär Medizin an der Sigmund Freud Privat-Universität in Wien vom Lehrplan zu streichen. Der Grund: Wegen Qualitätsmängeln wird die Zulassung durch die Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria (AQ Austria) widerrufen. Wesentliches Kriterium für diesen Knaller ist ein entsprechendes Gutachten im Auftrag der Agentur.
"Nicht behebbar"
Beim Masterstudium Medizin wurden die Mängel im Bericht als "nicht behebbar" beschrieben und deshalb der Widerruf der Akkreditierung empfohlen. Grund sind "große Abweichungen von national und international üblichen Standards" bei Personal, Forschungsinfrastruktur und Studienplänen.
Doch was bedeutet dies für die aktuellen Studenten in der Humanmedizin? Alle Studierenden im Master-Studiengang der Humanmedizin werden ihr Studium an der SFU abschließen können.
Bildungsminister
"Der Master-Studiengang Humanmedizin wird widerrufen werden", heißt es darin. Alle aktuellen Studierenden im Medizin-Masterstudium, für das Studiengebühren in der Höhe von 12.500 Euro pro Semester anfallen, würden jedoch ihr Studium an der SFU abschließen können, wird mit Verweis auf entsprechende Aussagen von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) betont. Das vorgelagerte Bachelorstudium Humanmedizin wurde reakkreditiert.
Doch es geht nicht allen Fächern an den Kragen
Das Board der AQ Austria hat nämlich positiv über die Reakkreditierung der SFU entschieden. Das betrifft alle Studiengänge in Psychotherapiewissenschaft, Psychologie, Rechtswissenschaften und Zahnmedizin sowie den Bachelor Humanmedizin. Akkreditiert sind damit auch alle internationalen Standorte und eine neue Habilitationsordnung für die Fakultät für Psychologie.
Dazu meint Univ.-Prof. Dr. Dr. Alfred Pritz, der Rektor der SFU: "Im Interesse unserer Studierenden und in Hinblick auf den Mangel an Jungmediziner*innen, der sich in Österreich zunehmend bemerkbar macht, haben wir bereits flankierende Maßnahmen eingeleitet: Einerseits wird eine Neueinreichung vorbereitet, um unseren Bachelorstudierenden nach Möglichkeit einen verzögerungsfreien Übergang ins Masterstudium zu ermöglichen. Gleichzeitig werden Rechtsmittel gegen den Bescheid geprüft; der Studienbetrieb kann zunächst unverändert weiterlaufen.“