Ursula Haverbeck

Sie verehrte Hitler – Holocaust-Leugnerin ist tot

Sie bestritt, dass Millionen von Juden in Konzentrationslagern ermordet wurden. Nun vermelden rechtsextreme Kreise den Tod der 96-Jährigen.

20 Minuten
Sie verehrte Hitler – Holocaust-Leugnerin ist tot
Ursula Haverbeck ist tot.
REUTERS

"Der Holocaust ist die größte und nachhaltigste Lüge in der Geschichte" oder "Adolf Hitler ist eben nicht vom geglaubten Holocaust oder seiner angeblichen Kriegsbesessenheit zu verstehen, sondern nur von einem göttlichen Auftrag im weltgeschichtlichen Rahmen" – das sind nur zwei Sätze von Ursula Haverbeck.

Immer wieder stand die Frau, die 1928 im deutschen Winterscheid geboren wurde, wegen ihrer Holocaust-Leugnung vor Gericht. Mehrfach wurde sie wegen Volksverhetzung zu Geld- und Freiheitsstrafen verurteilt, teils auch ohne Bewährung. Nun ist Haverbeck im Alter von 96 Jahren verstorben. Rechtsextreme Kreise hatten zuvor in den sozialen Medien vermeldet, Haverbecks Anwalt habe ihnen ihren Tod mitgeteilt.

Haverbeck heiratete ehemaligen SS-Mann

Haverbeck wuchs im hessischen Winterscheid auf, ihr Mädchenname lautete Wetzel. Laut eigenen Aussagen verbrachte sie mehrere Jahre in Schweden und Schottland. 1970 heiratete sie das ehemalige SA- und SS-Mitglied Werner Georg Haverbeck, beide gründeten den Holocaust-Leugner-Verein "Collegium Humanum", der 2008 verboten wurde.

Immer wieder legte Haverbeck auch in den Medien ihre geschichtsrevisionistischen Thesen dar. So sagte sie 2015 in einem Fernsehinterview mit dem NDR: "Wenn wir in eine Zukunft wollen, die menschengemäß und erdengemäß ist, können wir das nicht mit Lügen." Sie bestreite nicht, dass es Konzentrationslager gegeben habe und dass dort auch "schlimme Sachen" passiert seien. Gaskammern habe es aber keine gegeben. Außerdem sei die SS selbst streng gegen Mitglieder vorgegangen, die Juden ermordeten.

Aussagen faktisch unhaltbar

In dem Interview betonte Haverbeck mehrfach, dass die Angehörigen ihrer Generation auch furchtbar gelitten hätten. Allerdings komme das kaum zur Sprache, weil nur über den angeblichen Holocaust gesprochen werde: "Das was gesagt wird, an Schrecklichkeiten, wird ja nur im Hinblick auf andere gesagt."

Haverbecks Aussagen sind faktisch unhaltbar. Die Massenvernichtung von sechs Millionen europäischen Juden während der Zeit des Nationalsozialismus gilt als eines der am besten dokumentierten Ereignisse der jüngeren Geschichte. Zahlreiche Zeitzeugen, aber auch unzählige Dokumente aus dieser Zeit belegen, wie Juden in den Gaskammern der Konzentrationslager ermordet wurden.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock

    Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Nachrichten" ist die aktuell meistgelesene Story "". Für eine kontroverse Debatte sorgt auch die Geschichte "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.

    Auf den Punkt gebracht

    • Die deutsche Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck, die mehrfach wegen Volksverhetzung verurteilt wurde, ist im Alter von 96 Jahren verstorben.
    • Haverbeck, die den Holocaust als "größte Lüge der Geschichte" bezeichnete, war bekannt für ihre geschichtsrevisionistischen Thesen und gründete mit ihrem Ehemann den inzwischen verbotenen Holocaust-Leugner-Verein "Collegium Humanum".
    20 Minuten
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen