Skandal in Cannes
"Sie macht ihren Job": Unterstützung für Securityfrau
Während der Filmfestspiele stritten sich gleich zwei Schauspielerinnen mit einer Mitarbeiterin auf dem roten Teppich. Die bekommt nun Rückendeckung.
Bisher musste sich die Securityfrau vor allem Kritik anhören, doch nun eilen ihr Berufskollegen zur Seite. An den eben zu Ende gegangenen Filmfestspielen in Cannes stand die Frau mit Knopf im Ohr gleich mehrmals im Mittelpunkt von Streitereien. Erst erhob die 43-jährige Schauspielerin Kelly Rowland den Zeigefinger und schimpfte mit der Frau im Anzug. Die Afroamerikanerin unterstellte der Securityfrau danach Rassismus.
Dann tauchten weitere Videoaufnahmen auf, in denen eine dominikanische Schauspielerin dieselbe französische Sicherheitsbeauftragte anpöbelte und schubste. Im Anschluss tauchten weitere ähnliche Rangelszenen auf, in die die blonde Frau verwickelt war.
Jetzt stellen Branchenkollegen gegenüber "Daily Mail" klar: "Sie hat bloß ihren Job gemacht." Als sogenannter Usher, englisch für Platzanweiserin, sei die Securityfrau dafür verantwortlich, dass es auf dem roten Teppich keinen Stau gebe und der Zeitplan eingehalten werde. "Obwohl sie unter großem Druck stand, hat sie die Schauspielerinnen weder gedrängelt noch geschubst oder beschimpft", sagt ein anonymer Experte gegenüber "Daily Mail".
Es hatte so viel Polizei und Sicherheitsleute wie nie in Cannes
Der Experte soll seit 20 Jahren im Sicherheitsbereich rund um das Filmfestival tätig sein und erklärt weiter, dass die Regierung in Cannes die höchste Gefahrenstufe ausgerufen habe. Mehrere Terroristengruppen drohten Frankreich kürzlich mit Anschlägen. Entsprechend seien Tausende zusätzliche Polizistinnen und Polizisten sowie sechs private Sicherheitsfirmen für das Filmfestival aufgeboten worden – eine davon war die kritisierte Securityfrau, die als Freiberuflerin mit einem befristeten Vertrag angestellt worden ist, wie mehrere Medien berichten.
Die Veranstalter sollen den Schauspielerinnen und Schauspielern vorab eingeschärft haben, sich an die Zeitvorgaben zu halten. "Sicherheit hatte höchste Priorität – auch Promis müssen sich da an die Regeln halten", sagt der Fachmann zu "Daily Mail".
Anfragen von verschiedenen Medienschaffenden, so auch von "20 Minuten", blieben vom Filmfestival in Cannes bislang unbeantwortet. Das Festival ging am Samstag zu Ende.