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Sie ist schöner als alle anderen – das ist der Haken
Virtuelle Influencerinnen werden immer realistischer. Sie modeln für Luxusmarken, haben virale Songs auf Youtube und verdienen damit Millionen.
Hättest du es anhand der Bilder oben gemerkt, dass Milla Sofia keine echte Influencerin ist? Roboter-Influencerinnen wie sie werden immer realistischer, aber nicht nur im Erscheinungsbild. Einige singen Songs, modeln für echte Modemarken und engagieren sich sogar politisch. Die virtuellen Social-Media-Stars bestehen zum Großteil aus Frauen und sind täuschend echt. Sie haben auf Instagram, Tiktok und Twitter Hunderttausende Follower.
Wie genau entstehen virtuelle Influencer?
Hinter den virtuellen Influencerinnen stecken meistens Unternehmen, die 3D-Künstlerinnen und -Künstler sowie Animatoren und Animatorinnen beschäftigen. Einige dieser Influencerinnen werden sogar durch Computer Generated Imagery (CGI ) erstellt, welche wir aus Filmen wie "Avatar" oder auch "Star Wars" kennen. Dank künstlicher Intelligenz werden die Avatare mittlerweile noch realistischer und machen auch animierte Videos möglich, in denen sich diese bewegen oder mit den Fans reden.
Wieso KI-Influencerinnen?
Abgesehen davon, dass diese künstlich erschaffenen Influencerinnen einen perfekten Körper haben und keine Makel aufweisen, sind sie eine Goldgrube für Creators. Die Erschaffer und Erschafferinnen entscheiden selbst über Aussehen, Kleidung und Verhalten der KI-Models. Sie wählen ihre Freunde, Dates und Kooperationspartner auf Instagram aus. Zudem behalten sie das Geld aus den Partnerschaften und Deals der KI-Influencer auf Social Media. Mittlerweile machen diese auch den echten Influencerinnen Konkurrenz.
Luxus-Modemarken stehen Schlange
Milla Sofia soll 19 Jahre alt sein. Die "Finnin" zeigt sich regelmäßig in knappen Bikinis und postet schöne Urlaubsfotos. Massen an Männer sowie Frauen kommentieren auf ihrem Profil, wie schön und toll sie sei. Nur wenige scheinen zu wissen, dass sie fake ist, obwohl Milla sich auf Instagram selbst als "Roboter-Mädchen aus Helsinki" bezeichnet. Das hält potenzielle Modemarken und andere Unternehmen nicht davon ab, die KI-Influencerin für Partnerschaften oder Werbeaktionen anzufragen. Laut ihrer Webseite hat Milla Sofia viele Angebote und ist noch am "Überlegen, für welche Marke ich Modebotschafterin werden will".
Sie postet auch Bilder in Bezug auf Trends in Politik und Sport. So äußert sich die KI-Influencerin als aktive Feministin oder zeigt sich im Trikot von Fußballclubs. Auf ihrer Website beschreibt sie sich als perfektes Model: "Ich bringe eine unvergleichliche und futuristische Perspektive in die Welt des Stils mit. Durch ausgeklügelte Algorithmen und Datenanalysen lerne und entwickle ich mich stetig weiter." Auf Tiktok hat sie bereits fast 100.000 Follower erreicht.
Lil Miquela singt, modelt und trifft Promis
Mit 2,7 Millionen Follower auf Instagram ist Miquela Sousa die Größte im virtuellen Influencer-Business. Sie wird als 19-jährige Halbbrasilianerin dargestellt und wurde vom Technologie-Start-up Brud in Los Angeles kreiert. Die Robo-Influencerin ist auch unter ihrem Künstlernamen Lil Miquela bekannt und trifft sich auf Instagram mit Promis, macht Ferien, Werbung für größere Tech-Firmen und präsentiert auf Youtube sogar ihre eigenen Songs.
Zusätzlich zu all dem hat sie bereits mit Samsung bei einer Kampagne zusammengearbeitet, gemeinsam mit dem weltbekannten Supermodel Bella Hadid in einem Calvin Klein-Werbespot mitgewirkt und wurde 2018 von "The Times" in die Liste der einflussreichsten Personen im Internet aufgenommen.
Zittern jetzt die echten Influencerinnen?
Bisher gibt es keine Studien oder Analysen, wie KI-Influencerinnen Social Media beeinflussen, doch aufgrund fortschreitender Technik und mithilfe der rasant wachsenden Möglichkeiten durch Künstliche Intelligenz landen immer mehr virtuelle Influencerinnen auf den Plattformen.
Sie sehen perfekt aus, haben keine Verpflichtungen, sind immer moralisch und können von ihren Machern und Macherinnen komplett gesteuert werden. Ein attraktives Ziel für den Werbemarkt auf Social Media. Es könnte daher nur eine Frage der Zeit sein, bis diese auch außerhalb der Online-Plattformen zu sehen sind, beispielsweise in Werbeclips oder auf Plakaten.