Filmfestspiele in Cannes

"Sicherheitsrisiko" – Film über Hamas-Anschlag abgesagt

An den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes sollte Rohmaterial des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober gezeigt werden. Die Vorführung wurde aber abgesagt.

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"Sicherheitsrisiko" – Film über Hamas-Anschlag abgesagt
Laura Blajman-Kadar, die den Terrorangriff der Hamas im Oktober überlebte, protestierte mit ihrem Kleid in Cannes und verlangte: "Bring them home" (Deutsch: "Bringt sie nach Hause").
REUTERS/Stephane Mahe

Bisher verliefen die diesjährigen Filmfestspiele in Cannes weitgehend ohne Probleme für die Besucherinnen und Besucher – trotz globaler Krisen wie dem Nahostkonflikt und damit verbundenen erhöhten Sicherheitsmaßnahmen.

Eine private Vorführung des Filmes "Bearing Witness", welcher den Hamas-Angriff vom 7. Oktober in Israel zeigt, wurde jedoch abrupt zurückgezogen. Die Absage erfolgte auf Anweisung der israelischen Verteidigungskräfte (IDF) aufgrund eines "ernsthaften Sicherheitsrisikos". Die Vorführung sollte von Sharon Harel-Cohen und Maya Amsellem von "WestEnd Films" organisiert werden.

Gegenüber "Variety" sagte Maya Amsellem, dass sie keine weiteren Details erfahren hätten. Harel-Cohen fügte hinzu: "Es gibt nicht viel, was man tun kann. Wenn man von den IDF erfährt, dass es ein Sicherheitsproblem gibt, war es das. Es war eine Gelegenheit. Es ist wirklich schade."

Rohmaterial vom Hamas-Angriff

Der 47-minütige Film soll Rohmaterial des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober im Süden Israels zeigen. Die Szenen wurden von Körperkameras und Überwachungskameras aufgenommen. In der Einladung wurde gewarnt: "Das Filmmaterial ist extrem grafisch und gewalttätig, einschließlich Mordvideos, die von Hamas-Terroristen gefilmt wurden."

Das Festival selbst blieb weitgehend frei von politischen Aussagen, abgesehen von einigen Ausnahmen wie Laura Blajman-Kadar, die ein Kleid mit den Gesichtern der israelischen Geiseln trug. Sie überlebte das Hamas-Massaker auf dem Nova Music Rave am 7. Oktober.

Erhöhte Polizeipräsenz in Cannes

Hohe Sicherheitsmaßnahmen – einschließlich KI-gestützter Überwachungskameras und erhöhter Polizeipräsenz – waren während des gesamten Festivals in Kraft. Die Gewerkschaft der französischen Festivalmitarbeiter veranstaltete die ganze Woche über kleine, spontane Demonstrationen. Ein Rucksack hatte am 18. Mai eine Bombenwarnung ausgelöst und der Eingang des Palais war kurzzeitig geschlossen. Ansonsten verlief das Festival bisher ohne größere Zwischenfälle.

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