Wien
Sicher in der Stadt unterwegs mit Kind und Fahrrad
Radanhänger, Kindersitz, Transportrad – Radverkehrsbeauftragter Martin Blum stellt drei Wege vor, wie man sicher mit seinem Kind Fahrradfahren kann.
Kündigt sich Nachwuchs an, hören viele mit dem Radfahren auf oder schaffen sich ein Auto an. "Was schade ist, weil es viele Möglichkeiten gibt, Fahrradfahren und Familie zu verbinden", sagt Wiens Radverkehrsbeauftragter Martin Blum. Bereits Neugeborene können sicher mitgenommen werden. Für "Heute" stellt Blum gemeinsam mit Georg von "Popsykkel" (15., Reindorfgasse 9) drei verschiedene Modelle zur Mitnahme von Kindern vor. Das Wichtigste bei allen Varianten: Vorher im Fachhandel beraten lassen, Probe fahren, bevor das Kind mitfährt, und auf Schutz nicht vergessen. Für Kinder unter 12 Jahren gilt Helmpflicht, auch als Mitfahrende.
Radanhänger: Zwei in einem
Schon Neugeborene können in der Babyschale mitgenommen werden. Viele Modelle eignen sich für zwei Kids im Kindergartenalter und können als Kinderwagen verwendet werden. Gurt, gelbe Reflektoren an den Seiten, Feststellbremse und rote Rückstrahler sind Pflicht, bei schlechter Sicht auch ein rotes Rücklicht. Vorteil: Kind kann darin schlafen, der Anhänger bietet viel Stauraum.
Kostenpunkt: ab 400 Euro (mit Federung)
Kindersitz: Flexibel und günstig
Er lässt sich auf fast jeden Rahmen befestigen. Sobald das Kind sitzen kann, darf es im Kindersitz Platz nehmen. Wichtig auch hier: Helm ist Plicht. Vorgeschrieben sind auch kindersichere Gurte im Sitz- und Fußbereich. Die Rückenlehne muss hoch genug sein. Manche Modelle lassen sich kippen, damit das Kind schlafen kann. Achtung beim Absteigen, Rad kann kippen! Kind nie im Sitz alleine lassen.
Kostenpunkt: Ab 60 Euro.
Transportrad: Teuer, aber Allrounder
Die erste Frage, die geklärt werden muss: mit zwei Rädern oder als Dreirad? Einspurige sind wendig und leichter. Mehr Platz und Stabilität bieten Transporträder mit drei Rädern. Vor der ersten gemeinsamen Ausfahrt ist eine Übungsfahrt alleine zu empfehlen. Wohnt man in Hernals oder Döbling ist wahrscheinlich ein Modell mit E-Motor ratsam (kostet aber deutlich mehr).
In jedem Fall müssen Kinder einen Helm tragen und angeschnallt werden. Nett: Es gibt ein Regenverdeck. Auch die Babyschale kann im Transportrad fixiert werden. Nachteil sind die hohen Kosten, der Bund fördert aber die Anschaffung.
Kostenpunkt: ab 1.800 Euro.