Welt
Shopping-Mall-Inferno: 41 Kinder unter den Toten
Neuer Schock nach dem Brand in einem russischen Einkaufszentrum: 41 der 64 Todesopfer sollen Kinder sein ...
Grauenhaft: Unter den 64 Toten des Feuers im russischen Einkaufszentrum "Simnjaja Wischnja" (Winterkirsche) in Kemerowo sollen laut Medienberichten 41 Kinder sein – bisher war man von neun minderjährigen Opfern ausgegangen. Die Nachrichtenagentur "RIA Nowosti" hatte einen Vertreter der Rettungsdienste zitiert, der von einer Liste mit 41 toten Kindern sprach.
Auf Anordnung des Gouverneurs der sibirischen Region im Kusbass gilt ab sofort eine dreitägige Trauer zum Gedenken an die Todesopfer. Am Dienstag war überraschend Präsident Wladimir Putin in Kemerowo erschienen und hatte einen Blumenstrauß an einer Mauer des Einkaufszentrums niedergelegt.
Noch 15 Opfer liegen im Spital – ein Bub (11) liegt im Koma
Im Spital werden immer noch 15 Verletzte behandelt, unter ihnen der Bub (11), der in Panik aus einem Fenster im vierten Stock gesprungen war. Sein Gesundheitszustand wird als "schwierig" beschrieben. Zum Zeitpunkt der Katastrophe hatte sich auch eine Schulklasse aus der Provinz in einem Kino aufgehalten.
Das Feuer war am Sonntagabend im vierten Stock des beliebten und 2013 eröffneten Einkaufszentrums ausgebrochen – innerhalb kurzer Zeit hatte es eine Fläche von rund 1.600 Quadratmetern erfasst. Bei der Suche nach der Brandursache kursieren Berichte über mangelhaften Brandschutz: Die Türen des Kinos sollen verschlossen gewesen sein, Notausgänge blockiert – zudem sollen die Mitarbeiter der Shopping Mall wenig Hilfe geleistet haben, ein Wachmann soll sogar den Alarm ausgeschaltet haben.
Hatten Teenager Sitzmöbel in Brand gesteckt?
Die genaue Brandursache war zunächst unbekannt. Nach ersten Untersuchungen könnte ein defektes Kabel den Brand ausgelöst haben. Aber: Die Polizei geht auch Hinweisen nach, wonach Teenager mit einem Feuerzeug in einer Sitzecke gespielt und womöglich Möbel in Brand gesteckt haben könnten.
(tas)