Welt
Sherpa trägt Verwundeten auf Rücken aus der Todeszone
Ein Sherpa trug einen in der Todeszone des Mount Everest liegenden Verletzen sechs Stunden lang auf seinem Rücken und rettete ihm so das Leben.
Am 18. Mai war der nepalesische Bergführer Gelje Sherpa mit einer Gruppe auf dem Weg zum Gipfel des Mount Everests. 500 Meter vor dem Gipfel, in der sogenannten Todeszone, entdeckte der 30-Jährige einen verletzten Bergsteiger, der sich zitternd an ein Seil klammerte. Ohne die Hilfe des Sherpas hätte der verletzte Mann aus Malaysien keine Chance gehabt, denn die Temperaturen können in dieser Höhe auf -30 Grad Celsius sinken.
Sechs Stunden lang
Gelje wusste, dass der Mann ohne ihn nicht überleben würde und entschied sich deshalb dafür, seine Tour abzubrechen und dem Verletzten zu helfen. In einer Isomatte eingewickelt trug er ihn sechs Stunden lang auf seinem Rücken bis ins nächste Camp, wo ein Rettungstrupp auf die beiden wartete. Der nepalesische Tourismusbeauftragte Bigyan Koirala hält es für ein Wunder und sagte, es ist "fast unmöglich, Bergsteiger in dieser Höhe zu retten".
Bereits in diesem Jahr verstarben mindestens zwölf Menschen im Himalaya, darunter auch mehrere Bergführer aus dem Sherpa-Volk, die Touristen an die Gipfelspitze führen, berichtete die "Bild"-Zeitung.
"Froh, dass er lebt"
Auf Instagram erinnert sich Gelje an die beeindruckende Rettungsaktion: "Ich entschied mich, den Gipfelsturm unserer Kunden abzubrechen, um ihn in Sicherheit zu bringen, bevor er dort oben alleine sterbe. Ich trug ihn den ganzen Weg hinunter zum Lager 4, von wo an ein Rettungsteam half. Ich werde bald wieder auf den Berg steigen, nachdem ich mich von dieser großen Aufgabe erholt habe, aber ich bin so froh, dass er lebt und sich im Krankenhaus erholt."