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Sex mit 7 Kollegen – Polizistin packt über alles aus
Sex-Skandal unter US-Cops: Eine Polizei-Anfängerin wurde von mehreren ihrer Kollegen zum Geschlechtsverkehr genötigt. Selbst ihr Chef war involviert.
Ein Sex-Skandal im Polizeirevier von La Vergne im US-Bundesstaat Tennessee hat nun weitreichende Konsequenzen. Die ehemalige Polizistin Maegan Hall (26) soll laut einer offiziellen Untersuchung Sex mit sieben Kollegen gehabt haben. Die junge Frau, fünf involvierte Beamte und der örtliche Polizeichef mussten in Folge ihre Dienstmarke abgeben.
Bei der Aufarbeitung des Falls taten sich tiefe Abgründe auf: die männlichen Polizisten ließen sich über ihre erst im August 2021 vereidigten Jungkollegin aus, unterstellten ihr unter anderem Alkoholprobleme. Die Schuld an dem Sex-Skandal luden sie auf ihren Schultern ab.
Jetzt setzt sich Hall gegen diese Behauptungen auch gerichtlich zur Wehr. Sie hat eine Klage gegen zwei ihrer unmittelbaren Vorgesetzten, den Polizeichef und auch die Stadt La Vergne eingereicht.
"Wie ein Stück Fleisch sexualisiert"
In einem Interview mit dem Sender "Newschannel 5" bricht sie nun im Beisein ihres Anwalts ihr Schweigen und schildert ihre Sicht davon, was sich hinter den verschlossenen Türen des Polizeireviers wirklich abgespielt hat. Wie schon in der internen Untersuchung gestand sie den Sex mit Kollegen ein, enthüllt aber, dass sie von den Gesetzeshütern dazu genötigt worden war.
"Ich erinnere mich, dass bei der Bewerbung auf die Stelle das Polizeiumfeld als Familie beschrieben wurde. Aber während ich andere beschützen wollte, haben sie mich nicht beschützt", klagt die Amerikanerin, die mit nur 24 Jahren als Rookie zur Polizei La Vergne stieß.
Dort war sie die einzige Frau in ihrem Schichtrad. Von Anfang an hätten die dortigen Polizisten sie nicht als Anfängerin und potenziell gleichwertige Kollegin wahrgenommen. "Sie haben sie wie ein Stück Fleisch sexualisiert und ausgenutzt", so ihr Anwalt Wesley Clark dazu.
"Sie haben es zu ihrem sexuellen Vergnügen getan"
Hall und er sprechen von sexuellem Missbrauch und Nötigung. "Ich weiß, was die meisten Leute sagen: Du hättest Nein sagen können. Meine Antwort darauf ist, dass ich Nein gesagt habe – doch sie wollten das nicht akzeptieren. Schließlich habe ich dem Druck nachgegeben", gibt die heute 26-Jährige im Interview zu Wort. Einen Ausweg gab es demnach ebenso nicht, ihre "Kollegen" hätten sie diese Beziehung nicht beenden lassen.
"Meine Vorgesetzten haben sich zusammengetan, um meine Schwächen und meinen Gesundheitszustand auszunutzen. Sie haben es zu ihrem sexuellen Vergnügen getan" – und da soll auch Polizei-Chef Burrel Davis mitgewirkt haben.
Davis wusste laut der internen Untersuchung vom Treiben seiner Untergebenen, ließ sie aber ohne Konsequenzen gewähren. Der Offizier soll die blutige Anfängerin sogar einmal in seinem Büro tanzen lassen haben. Dafür wurde auch er schlussendlich gefeuert.
Hall schildert, dass sie in ihrer schweren Zeit als Polizistin an schweren Depressionen litt, die sogar in Suizidgedanken und einem Aufenthalt in einer Klinik gipfelten. Letzteren sollte sie auf Druck ihrer Chefs vertuschen.
Suizidgedanken? Hole Dir Hilfe, es gibt sie.
Wenn Du unter Selbstmord-Gedanken oder Depressionen leidest, dann kontaktiere die Telefonseelsorge unter der Nummer 142. Täglich 0-24 Uhr.
"An wen wollen Sie sich wenden?"
"An wen wollen Sie sich wenden, wenn sogar der Polizei-Chef Sie sexuell belästigt? Wie soll es Gerechtigkeit geben, wenn das gesamte System – einschließlich des Chefs – ein solches Verhalten nicht nur duldet, sondern Teil davon ist? Ich war verloren und fühlte mich allein. Ich hatte niemanden, an den ich mich wenden konnte."
Leider war die Sache mit ihrem Ausscheiden aus dem Polizeidienst aber nicht vorbei: Als der Skandal öffentlich wurde, wurde die junge Frau, massiv beschimpft und angefeindet. Sie habe "täglich belästigende und bedrohliche Nachrichten" erhalten. "Ich fühlte mich eingeschüchtert." Ihr guter Ruf sei wohl durch den massiven Internet-Spott auf lange Jahre beschmutzt.
Hall stellt klar: "Keine Frau sollte jemals diese Art von Missbrauch ertragen müssen. Was mir bei der Polizei von La Vergne passiert ist, sollte niemandem passieren." Sie hofft nun, alles schnell hinter sich lassen zu können. Dabei kann sie sich, wenn schon nicht auf die örtliche Polizei, auf den Rückhalt ihres Mannes Jedidiah (28) – er wusste nicht, was auf dem Revier ablief – und ihrer erweiterten Familie verlassen.
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