Schon sechs Bahnhöfe betroffen
Serie an Bombendrohungen – in Mail stand "Allahu Akbar"
Eine Serie an Bombendrohungen sorgt in ganz Österreich derzeit für Chaos, schon fünf Bahnhöfe waren betroffen. Nun gibt es erste Hinweise.
Den Behörden bleibt derzeit kaum Zeit zum Verschnaufen. Seit Montag sind sie alle paar Stunden mit neuen Bombendrohungen gegen Bahnhöfe in ganz Österreich konfrontiert. Zuletzt gab es eine Drohung, die per Mail an die Landespolizeidirektion in Klagenfurt geschickt wurde. Darin war von Sprengsätzen am Bahnhof die Rede, das Areal wurde sofort geräumt, der Zugverkehr gestoppt. Der Staatsschutz hat auch in diesem Fall die Ermittlungen aufgenommen.
Zuvor hat es bereits ähnliche Drohungen (ebenfalls per Mail) gegen Bahnhöfe in St. Pölten, Linz, Salzburg und Graz gegeben. Auch Innsbruck soll betroffen sein, wie Donnerstagmittag bekannt wurde.
"Es besteht der Verdacht der Nötigung und der gefährlichen Drohung", heißt es aus dem Innenministerium. Jede Drohung habe man ernst genommen, "es werden alle notwendigen Maßnahmen gesetzt, um die Sicherheit von Menschen zu gewährleisten. Die Polizei hat in allen Fällen innerhalb weniger Minuten die gesetzlich vorgesehenen Maßnahmen (Anm.: Evakuierungen) gesetzt."
Mittlerweile ermittelt der Verfassungsschutz. In der Droh-Mail, die am Dienstag an die Landespolizeidirektion in Linz geschickt wurde, gab es einen Hinweis.
Es sollen die arabischen Worte "Allahu Akbar" ("Gott ist groß", Anm.) in dem Schreiben enin dem Schreiben die Worte thalten gewesen sein, wie der Linzer Sicherheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) bezugnehmend auf einen Krone-Bericht mitteilte.
Raml fordert ein entschlossenes Handeln gegen den radikalen Islam in Linz. "Die Bedrohungslage muss von allen Parteien und Verantwortungsträgern endlich ernst genommen werden. Ganz besonders vom Integrationsbüro“, so Raml.
Am Dienstag wurde der Linzer Bahnhof geräumt
Raml weiter: "Zum einen wurde in der Droh-Mail der Ausdruck 'Allahu akbar' verwendet, eine Phrase, die immer wieder in Verbindung mit islamistischen Anschlägen steht. Zum anderen zeigen Videos auf der Plattform TikTok, in denen Jugendliche den Vorfall feiern, dass hier eine gefährliche Verherrlichung stattfindet. Die Bedrohung durch den radikalen Islam sei nicht als 'Kavaliersdelikt' zu werten. "Diese Jubel-Videos untermauern unsere jahrelange Kritik – die Integration ist klar gescheitert."
Sollte der Täter gefunden werden, dürfte es heftige Konsequenzen geben. Betrifft eine Bombendrohung einen kleineren Personenkreis – wie im Fall einer Linzer Sonderschule Mitte September – wird von einer gefährlichen Drohung gesprochen. Bei einer Verurteilung ist normalerweise ein Strafmaß von einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr vorgesehen. Auch eine Geldstrafe bis zu 720 Tagessätzen ist möglich. Bei der Bombendrohung gegen den Hauptbahnhof gibt es aber einen entscheidenden Unterschied.
"Wenn viele Personen involviert sind, ab zirka 800 Menschen, spricht man von Landzwang", erklärt Staatsanwältin Ulrike Breiteneder gegenüber "Heute". Laut Strafgesetzbuch (StGB) gilt das für Täter, die "die Bevölkerung oder einen großen Personenkreis durch eine Drohung mit einem Angriff auf Leben, Gesundheit, körperliche Unversehrtheit, Freiheit oder Vermögen" in Furcht und Unruhe versetzen.
Auf den Punkt gebracht
- Eine Serie von Bombendrohungen hat in ganz Österreich für Chaos gesorgt, wobei bereits fünf Bahnhöfe betroffen sind
- Die Drohungen, die per Mail verschickt wurden und den Ausdruck "Allahu Akbar" enthielten, haben zu umfangreichen Evakuierungen und Ermittlungen durch den Staatsschutz geführt, während Politiker entschlossenes Handeln gegen den radikalen Islam fordern