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Pornos im Parlament kosten Serbien-Politiker den Job

Während der Kosovo-Debatte ging es im serbischen Parlament gleich doppelt heiß her. Ein Abgeordneter schaute heimlich Pornos – und wurde erwischt.

Roman Palman

Tachinieren während der Arbeitszeit mal anders: obwohl es im serbischen Parlament während der Debatte über das künftige Verhältnis zum Kosovo heiß herging, war dem Abgeordneten Zvonimir Stević die politische Perspektive und sogar das kurzzeitig ausgebrochene Handgemenge (siehe Video unten) offenbar völlig egal.

Der sozialistische Parlamentarier hatte nur Augen für etwas anderes. Während der Wortgefechte schaute er ganz gebannt unter den Tisch. Augenzeugen entdeckten, was den im Kosovo geborenen 65-Jährigen so ablenkte: Pornos! Der Volksvertreter hatte sich einfach heimlich während der Sitzung im Plenarsaal Sex-Videos reingezogen.

Das hat nun Konsequenzen. Der staatliche Fernsehsender Serbiens, RTS, meldete am Dienstag Stevićs Rücktritt. Die Parteiführung der mitregierenden Sozialisten hatte ihn selbst zu diesem Schritt gedrängt nachdem ein Videomitschnitt seines schmutzigen Zeitvertreibs im Internet immer höhere Wellen schlug.

EU-Ultimatum an Serbien

Der Dauer-Konflikt zwischen Serbien und dem Kosovo wirkte bislang unlösbar. Deutschland und Frankreich haben im letzten Herbst einen Plan vorgestellt, der den Konflikt und die daraus folgenden Probleme lösen soll. Nachdem ihm westliche Unterhändler ein Ultimatum gestellt haben, deutete der serbische Präsident Aleksandar Vucic nun an, sich den Forderungen beugen zu wollen.

Man habe ihn vor die Wahl gestellt, den deutsch-französischen Plan zu akzeptieren oder mit negativen Konsequenzen in Form des Abbruchs der serbischen EU-Beitrittsverhandlungen und abgezogener Auslandsinvestitionen zu leben. Vor diesem Hintergrund "bin ich für den Weg des Kompromisses, wie umstritten er auch sein mag".

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    Sabine Hertel
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