WM 2022
Serben-Provokation: Jetzt spricht Schweiz-Star Xhaka
Schweiz-Kapitän Granit Xhaka fiel im Duell mit Serbien mit provokanten Gesten auf. Jetzt äußert er sich zum emotionalen Spiel.
Vorweg: Die Schweiz ging als 3:2-Sieger vom Platz. Die Partie wurde im Vorfeld mit Spannung erwartet, ist die Begegnung doch aufgrund der kosovoalbanischen Abstammung der drei Schweizer Teamspieler Granit Xhaka, Xherdan Shaqiri und Ardon Jashari stets besonders brisant. Vor vier Jahren war es beim WM-Aufeinandertreffen zum "Doppeladler-Eklat" gekommen, Shaqiri und Xhaka formten damals beim Jubel mit den Händen das albanische Wappentier.
Auch am Freitagabend ging es im Stadion 974 heiß her, provozierte Xhaka die serbische Ersatzbank in der 66. Minute mit einer obszönen Geste, griff sich in den Schritt. Ersatzspieler stürmten daraufhin auf das Spielfeld. In der Nachspielzeit umringten mehrere serbische Teamspieler den Star-Kicker von Arsenal. Serbiens Teamchef Dragan Stojkovic soll derweil eine üble Beleidigung in Richtung der Schweizer Spieler ausgesprochen haben.
Nach dem Schlusspfiff folgte schließlich noch eine weitere Provokation Xhakas – zumindest sehen das die serbischen Medien so. Denn der Teamkapitän streifte sich das Trikot seines Mitspielers Jashari über. Deshalb orteten die Serben eine gezielte politische Botschaft, schließlich gab es den namensgleichen kosovarischen Freiheitskämpfer Adem Jashari. Der serbische "Blic" schrieb von einem "abscheulichen Skandal".
Und was sagt Xhaka selbst zu dem Vorfall? "Da gibt es keinen politischen Gedanken dahinter", meinte der "Nati"-Kapitän. Auf Instagram postete er ein Bild von sich, das ihn in aller Ruhe wohl bei der Hymne zeigt. Er schrieb dazu: "Diejenigen, die sich am besten konzentrieren, sind relativ immun gegen emotionale Turbulenzen." Den Satz versah er mit dem Hashtag: #schreibedeinegeschichte.
Klingt, als wäre Xhaka um Beruhigung bemüht, auch wenn er sich selbst nicht immer als sehr immun zeigte. Am Dienstag ist er mit den Eidgenossen bei der WM wieder im Einsatz, da steht das Achtelfinale gegen Portugal auf dem Programm. Dort wird Xhaka wohl weniger im Mittelpunkt stehen, denn Portugal-Superstar Cristiano Ronaldo wird mit Sicherheit wieder alles dafür tun, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.