Oberösterreich
Seltsamer Spritpreis – selbst Experte tappt im Dunkeln
Das hätte niemand erwartet: Diesel wird immer günstiger, bewegt sich schon in Richtung von Super. "Heute" sprach mit einem Experten über das Phänomen.
Noch im Herbst hatte ein Wirtschaftskammer-Vertreter gewarnt: "Es ist zu erwarten, dass der Diesel-Preis in den nächsten Monaten auf rund 2,50 Euro und der Benzin-Preis auf über 2 Euro steigt." Das düstere Zukunftsbild von Bernd Zierhut, Obmann der Fachgruppe Energiehandel in der Wirtschaftskammer Oberösterreich, ist nicht eingetreten.
Ganz im Gegenteil: Fürs Tanken muss man jetzt deutlich weniger tief in die Tasche greifen. Super kommt aktuell auf gut 1,50 Euro. Auch Diesel kostet nicht sehr viel mehr.
"Heute" wollte wissen, womit das zu tun hat. Aber: Selbst Martin Grasslober, Leiter der Verkehrswirtschaft beim ÖAMTC, kann sich die überraschende Kosten-Entwicklung nicht erklären.
"Es fehlt an Transparenz, wie sich die Preise zusammensetzen", sieht er "ein grundlegendes Problem". "Die Mineralöl-Industrie hat hier aus unserer Sicht Erklärungsbedarf."
„"Es fehlt an Transparenz, wie sich die Preise zusammensetzen. Die Mineralöl-Industrie hat hier Erklärungsbedarf." ÖAMTC-Experte Martin Grasslober“
Denn: Auch wenn man an der Zapfsäule deutlich weniger berappen muss, kostet Sprit laut Grasslober noch immer zu viel. "Geht es rein nach den Öl-Preisen, dann ist Diesel derzeit um mehr als 15 Cent und Benzin um rund 10 Cent zu teuer."
Und: Betrachtet man dazu die aktuellen öffentlich zugänglichen Produkt-Notierungen, müsste der Diesel-Preis noch weiter runtergehen.
Preis-Wucher zu Ostern?
Ferienzeit ist traditionell Sprit-Wucherzeit. Werden die Preise zu Ostern also wieder steigen? "Ich hoffe es nicht", sagt Grasslober. "Es ist aber zu befürchten, dass das passiert."
Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt der Experte, immer die Kosten zu vergleichen und rechtzeitig zu tanken. Die günstigsten Zapfsäulen findet man beim ÖAMTC und hier: spritpreisrechner.at
