Wildtiere
Seltenes Albino-Robbenbaby wird von Herde abgewiesen
Mobbing im Tierreich: Eine Albino-Robbe erhält keine Aufmerksamkeit von ihrer Kolonie, weil sie anders aussieht. Wird sie bleiben dürfen?
Auf der russischen Tjuleni-Insel stießen Biologen auf ein weiß-rötliches Albino-Seebären-Baby. Diese Pigmentierung ist äußerst selten und kommt in einem von 100.000 Fällen vor. Was für die Wissenschaft einen außergewöhnlichen Fund darstellt, ist für die Herde ein Grund, um verstoßen zu werden.
Der Meeresbiologe Vladimir Burkanov teilte auf Instagram Bilder und Videos des von ihm getauften „hässlichen Entleins“. Laut der Siberian Times ergänzte er, das Tier wäre gut genährt und recht aktiv, was bedeutet, dass die Mutter es mit ausreichend Milch versorgt hat. Die anderen Tiere ignorieren den Seebären jedoch.
Das bereite den Forschern Sorgen, weil dieses Verhalten darauf schließen lässt, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Die schwarzen Artgenossen beißen oder jagen ihn jedoch nicht. Nun hoffen die Biologen, dass er trotz seines auffälligen Äußeren in der Herde bleiben kann. Sie überwachen das besondere Baby daher. Sollte es ausgeschlossen werden, könnte es in einem russischen Delphinarium ein Zuhause finden.
Die bessere Gesellschaft?
Hoffnung gibt ihnen ein Beispiel eines Seebären mit der gleichen Pigmentstörung. Seine Kolonie akzeptierte ihn. In einem Post teilte Burkanov ein Bild des Tiers, das ein ehemaliger Student vor einigen Jahren in einer Herde fotografiert hatte. Er ließ ihm auch ein aktuelles Bild zukommen. Es dürfe nicht am Reproduktionsgeschehen teilnehmen und lebe auf der "Junggesellenseite" der Insel, aber es sei bereits fünf oder sechs Jahre alt. „Das könnte der erste dokumentierte Fall eines nordischen Seebären sein, der es trotz abnormaler Farbe bis ins Erwachsenenalter geschafft hat", so Burkanov zu dem Foto.