Welt
Seltener Weißer Tiger beißt Zoowärter (40) tot
Ein Tierpfleger ist am Montag in einem japanischen Zoo von der 170-Kilo-Raubkatze angefallen worden. Der Mann starb noch auf dem Weg ins Krankenhaus.
Der Vorfall ereignete sich am Montag kurz nach Betriebsschluss im Hirakawa Zoo in der Stadt Kagoshima, im Südwesten des Inselstaats. Zoowärter Akira F. (40) wurde von einem Kollegen reglos und stark blutend im Gehege des Weißen Tigers "Riku" auf dem Boden gefunden.
Ein alarmierter Veterinär musste die fünf Jahre alte Raubkatze mit Betäubungspfeilen sedieren, bevor die Helfer zu dem lebensgefährlich verletzten Mann vordringen konnten. Doch wie "Kyodo News" berichtet, war es bereits zu spät. Im Krankenhaus konnten die Ärzte nur noch den Tod des 40-Jährigen feststellen.
Wie es zu dem Vorfall kam, ist bislang noch unklar. Nach Betriebsschluss hätten die vier Weißen Tiger aus dem Schaugehege wieder in ihre Schlafkammern gebracht werden sollen. Den angestellten Tierpflegern ist es eigentlich verboten, das Gehege zu betreten, solange sich die Raubkatzen noch darin befinden.
"Weiße Tiger" sind eine Albinoformen der Königstiger. Alle in Gefangenschaft lebenden Weißen Tiger gehen auf Tigerkater "Mohan" zurück, der 1951 als Jungtier während einer Jagd von Martand Singh, dem Maharaja von Rewa, im Dschungel entdeckt wurde.
Singh hielt das Tier zwar in einem goldenen Käfig, gab ihm aber seit Erreichung der Geschlechtsreife stets Gelegenheit sich fortzupflanzen. Alle gezüchteten Weißen Tiger, die seitdem u.a. in Zoos und Zirkussen weitergezüchtet wurden, sind Nachkommen von Mohan und einer seiner Töchter, deren Wurf der erste mit Weißen Tigern war.
Die heute unter verschiedenen Namen bekannten Show-Tiere sind also durch Inzucht gezüchtete Farbformen, in die teilweise Sibirische Tiger eingekreuzt wurden – sie stellen keine eigenen Arten dar. (Quelle: Wikipedia)
Der 1972 eröffnete Tierpark war am Tag nach der tödlichen Attacke wieder für Besucher zugänglich, der Tiger-Bereich blieb aber abgesperrt. (red)