Wintersport

Seltene Krankheit: ÖSV-Adler auf einem Auge fast blind

ÖSV-Adler Philipp Aschenwald springt bei der Vierschanzentournee trotz seltener Augenkrankheit. Der Tiroler ist quasi im Blindflug unterwegs.

Phillip Platzer
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Philipp Aschenwald
Philipp Aschenwald
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Der 26-Jährige springt aktuell mit einem großen Handicap. Wie der Kurier berichtet, hat der Tiroler auf dem linken Auge nur eine sehr geringe Sehkraft.

Bei einer Routine-Untersuchung ist die Augenkrankheit Keratokonus festgestellt worden. Hierbei krümmt sich die Hornhaut und wird ohne rechtzeitige Behandlung immer dünner und trocknet aus. "Auf dem linken Auge sehe ich wie ein Maulwurf", sagt Aschenwald.

Im Oktober unterzog er sich einem operativen Eingriff. Seitdem muss Aschenwald Hartlinsen tragen, um die volle Sehkraft abzurufen. Die hat er bei der Vierschanzentournee aber nicht zur Verfügung. "Die Linsen müssen individuell angepasst werden. Ich hab sie zwar bestellt, aber die kommen erst nach der Tournee an. Im Moment bin ich ohne Linsen am Weg", gibt der Zillertaler zu.

Für den Blindflug sind Platz 22 in Oberstdorf und Rang 27 in Garmisch eigentlich beachtlich: "Ich bin froh, dass mein rechtes Auge und das Gehirn dieses Handicap so gut kompensieren können."

Aschenwald ist trotz Augen-Handicap angriffslustig: "Es war noch kein Wettkampf dabei, der mich zufrieden gestimmt hätte. Ich mag mich nicht im Mittelfeld aufhalten. Ich will nämlich auch nicht sagen, dass alles scheiße ist wegen meiner Augen", sagt er im Kurier.

Der ÖSV-Adler freut sich aber schon, wenn die Linsen-Lieferung ankommt. Er erinnert sich an seine ersten Erfahrungen: "Ich dachte mir: Bist du deppert, jetzt sehe ich alles in HD!"

Am 4. Jänner ist Aschenwald wieder in Action zu sehen. Das Springen in Innsbruck gibt's ab 13:30 Uhr bei uns im Live-Ticker!