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Selenski: "Der Feind hat mich als Hauptziel ausgewählt"

Laut US-Geheimdienstinformationen schwebt der ukrainische Präsident in großer Gefahr. Auch seine Familie soll Ziel von Putins Streitmächten sein.

Heute Redaktion
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Laut einem Sprecher der US-Regierung ist Wolodimir Selenski weiterhin "eines der Hauptziele". Der ukrainische Präsident hält sich derzeit weiterhin in Kiew auf.
Laut einem Sprecher der US-Regierung ist Wolodimir Selenski weiterhin "eines der Hauptziele". Der ukrainische Präsident hält sich derzeit weiterhin in Kiew auf.
Sipa Press / Action Press/Sipa / picturedesk.com

Der ukrainische Präsident gilt seit Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine gemäß der USA als "primäres Ziel der Aggressoren". Das sagte ein Sprecher der Regierung Donnerstagnacht. Der 44-Jährige repräsentiere das Streben nach Demokratie der ukrainischen Bevölkerung.

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Auch der Präsident selber sagte am Donnerstag, er wisse nicht, wie lange er und sein Land noch zu leben hätten. Gemäß Informationen der ukrainischen Regierung befänden sich bereits russische "Sabotagegruppen" im Land, die sich im Großraum Kiew aufhalten würden. Diese Gruppen hätten die Absicht, die Ukraine mit der Beseitigung des Präsidenten politisch zu destabilisieren.

"Meine Familie ist Ziel Nr. 2"

"Nach unseren Informationen bin ich das Hauptziel, meine Familie gilt als Ziel Nummer zwei", sagte Selenski in einem Videostatement vom Donnerstagabend. Zurzeit hält sich der ehemalige Schauspieler und Komiker in der Hauptstadt Kiew auf. Seinen genauen Standort müsse er aufgrund der akuten Bedrohung aber geheim halten, wie "CNN" schreibt.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron versucht indessen zu vermitteln. Ein Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bezeichnete er als "offen, direkt und kurz". Er habe Putin in dem Gespräch auf Bitten des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski aufgefordert, die Kämpfe in der Ukraine so rasch wie möglich zu beenden, sagte Macron am frühen Freitagmorgen nach einem EU-Krisengipfel in Brüssel.

"Keine Wirkung gezeigt"

Er gestand mit Verweis auf den anhaltenden Krieg in der Ukraine ein: "Es hat keine Wirkung gezeigt, das sehen Sie im Moment ganz deutlich, da der russische Präsident den Krieg gewählt hat." Macron ist der erste westliche Politiker, der mit Putin nach dessen international scharf kritisierten Einsatzbefehl gesprochen hat. Der Kreml hatte das Gespräch am Donnerstagabend bekannt gemacht.