Oberösterreich
Seit Monaten im Angebot: User pfeifen auf Kirchenorgel
Die Pfarre Rosenau möchte ihre Kirchenorgel auf willhaben verkaufen. Obwohl der Preis mit 20.000 € fast halbiert wurde, pfeifen die User drauf.
Bereits im Oktober des vergangenen Jahres entschied sich die Pfarrgemeinde Rosenau bei Seewalchen (Bez. Vöcklabruck) für eine neue Kirchenorgel. Die alte rein mechanische Schleifenorgel (mit 23 Registern) vom österreichischen Organisten, Ensembleleiter und Orgelbauer Josef Mertin muss weichen. Deshalb entschied Pfarrer Roman Fraiss, das sakrale Musikinstrument im Internet zu verkaufen.
Um 37.900 Euro wurde sie auf der Verkaufsplattform willhaben.at angeboten (wir berichteten). Das Interesse an der Orgel hielt sich aber bislang in Grenzen. Sie wurde zum Ladenhüter, niemand will sie kaufen. "Wir hatten drei seriöse Anfragen, zwei davon aus dem Ausland. Ein Verkauf scheiterte aber stets an den hohen Transportkosten", so Fraiss im "Heute"-Gespräch.
Preis auf 20.000 Euro reduziert
Dass der Verkaufspreis mit 20.000 Euro mittlerweile fast halbiert wurde, ändert nichts am Desinteresse. Fraiss: "Vor ein paar Wochen haben wir den Preis reduziert. Ernst zu nehmende Anfragen gab es aber trotzdem nicht."
Wer jetzt aber trotzdem noch zugreifen möchte, muss schnell sein. Denn am 4. April wird die Anzeige aus dem Netz genommen. "Bei den Osterfeierlichkeiten wird sie bei uns noch einmal zum Einsatz kommen. Anschließend wird die Orgel zerlegt. Wir hatten diesen Plan B", sagt Fraiss.
Ab 17. April kommen dann die Einzelteile der Orgel unter den Hammer. Laut Fraiss werden dann die Pfeifen einzeln verkauft. Die Preise beginnen dabei bei zehn Euro. "Es gibt schon Interessenten, die mehrere Pfeifenreihen nehmen würden", so Fraiss.
Allzu lange auf ein neues Modell warten muss der Pfarrer nicht. Im Sommer wird die neue Orgel (Kostenpunkt: 250.000 Euro) aus Salzburg angeliefert. "Wir bekommen sie im Juni. Im Monat darauf wird die Orgel dann gestimmt", ist die Vorfreude bei Fraiss schon riesig.