Sport
Seisenbacher: Der Fall des einstigen Sport-Helden
Peter Seisenbacher wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt. Sein Aufstieg zur Sportlegende, der Übergang zum Trainer und Funktionär, der Absturz. Der tiefe Fall in Bildern.
Oben seht ihr die Höhenflüge und die Bruchlandung einer einstigen Sport-Ikone zum Durchklicken.
Am Montag wurde Peter Seisenbacher am Wiener Straflandesgericht zu fünf Jahren Haft wegen schweren sexuellen Missbrauchs und Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses verurteilt. Da sich der frühere Judoheld Bedenkzeit erbeten hat, ist das Urteil noch nicht rechtskräftig. Alle Infos Prozess findet ihr hier.
Das Leben von Seisenbacher im Überblick
- Geboren am 25. März 1960 in Wien. Er ist 59 Jahre alt, vom Sternzeichen Widder.
- Olympia-Gold 1984 bei den Spielen in Los Angeles (USA)
- Vier Jahre später, 1988, verteidigte er den Titel in Seoul (Südkorea).
- Nach der Karriere bis 1992 Generalsekretär der Sporthilfe und Trainer des Herren-Nationalteams. Nach einem Disput folgte 1991 die Entlassung.
- 1996 wurde ihm das Große Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich verliehen. Eine Aberkennung ist nicht vorgesehen.
- 2005 bis 2010 Präsident des Wiener Judo-Landesverbandes
- Ab 2010 Trainer in Georgien
- Wechsel zur aserbaidschanischen Judo-Herrennationalmannschaft im Oktober 2012
- Im Juni 2014 wurden erste Missbrauchsvorwürfe publik.
- Im Oktober 2016 erhob die Staatsanwaltschaft Wien Anklage.
- Am 19.12.2016 hätte er in der Hauptstadt vor Gericht stehen sollen. Seisenbacher entzog sich durch Flucht dem Verfahren.
- 1. August 2016: Seisenbacher wurde in einer Absteige in der Kiewer "Allee der Helden" festgenommen.
- Die ukrainischen Behörden setzten ihn am 8. September 2016 erneut auf freien Fuß. Er tauchte wieder unter. Das österreichische Bundeskriminalamt fahndete ab 12. September 2016 wieder mit einem internationalem Haftbefehl.
- Das ukrainische Justizministerium lehnte am 6. Oktober 2017 ein Auslieferungsersuchen ab; forderte Seisenbacher aber auf, das Land binnen fünf Tagen zu verlassen.
- Seisenbacher tauchte in der Folge wieder unter. Mitte September 2019 wurde er beim Versuch, aus der Ukraine Richtung Polen auszureisen, festgenommen.
- Der Promi landet in einem ukrainischen Höllen-Häf'n: 29 Zellengenossen teilen sich dort 15 Betten. Seisenbacher sagte bald: "Ich will nachhause."
- Am 12. September 2019 landet er am Flughafen Wien-Schwechat und wird umgehend in die Justizanstalt Wien-Josefstadt gebracht.
- Der Haft- und Rechtsschutzrichter verhängt dort am 14. September 2019 die Untersuchungshaft – wegen Fluchtgefahr.
- Am 25. November 2019 begann schließlich der Prozess in Wien.
- Am 2. Dezember 2019 wurde Peter Seisenbacher schuldig gesprochen.