Welt
Seine 0 €-Installateur-Rechnung geht um die Welt
"Die Rechnung geht auf mich": James Anderson aus Liverpool (England) ist der "Engel im Installateurs-Overall". Seine Rechnung für einen kaputten Boiler ging viral.
Handwerkerpreise sind ja so eine Sache - besonders dann, wenn es sich noch dazu um einen Notfall handelt. Auch James Anderson, Installateur aus Liverpool, wird von einer 91-jährigen Seniorin zu einem solchen Notfall in die britische Kleinstadt Burnley gerufen. Er soll ihren lecken Boiler reparieren, so die Bitte. Anderson kommt wie im geheißen, repariert den Schaden und verrechnet der greisen Kundin - nichts.
Christine Rowlands, die Tochter der an Leukämie erkrankten 91-jährigen, teilte die Rechnung auf Facebook: "Er ist ein Engel im Installateurs-Overall, ein absoluter Star."
Anderson schreibt noch darunter: "Unter keinen Umständen wird Ihnen etwas verrechnet. Wir sind rund um die Uhr für Sie da, damit Sie sich wohl fühlen können. Gratis-Service, ein Leben lang!"
Anderson hat schon 2.389 Menschen in Not geholfen
Es ist nicht das erste Mal, dass Anderson mit einem Akt der Nächstenliebe für Aufsehen sorgt. Seitdem er vor zwei Jahren seinen Installateur-Betrieb in ein gemeinnütziges Unternehmen für gebrechliche Menschen ("DEPHER") verwandelt hat, hat er 2.389 Hilfseinsätze vollbracht.
Seine Motivation dahinter ist es älteren Menschen zu helfen, nachdem er sah, wie ein Pensionist von einem Handwerker-Kollegen gnadenlos abgezockt wurde: "Viele ältere und körperlich beeinträchtigte Menschen mögen es nicht um Hilfe zu fragen - und wenn sie sich zum Beispiel einen neuen Boiler nicht leisten können, dann fragen sie erst recht nicht und kommen in Schwierigkeiten. Wir sind dafür da, ihnen diese Sorgen zu nehmen", erzählt Anderson CNN. Als Bezahlung genüge ihm ein Lächeln.
Auch die Queen unterstützt Installateur-Betrieb
"DEPHER" finanziert sich durch Spenden und Crowdfunding-Aktionen und hat erst kürzlich knapp 2.300 Euro vom Duchy of Lancaster Benevolent Fund erhalten, dem Charity-Programm von Queen Elizabeth. Dennoch haben sich bei Anderson in den letzten Jahren Schulden in der Höhe von fast 10.000 Euro angehäuft, die er in monatlichen Raten "abstottert": "Solange ich genug Geld habe, um mein Auto voll zu tanken, bin ich für die Menschen da, die Hilfe brauchen." Und weiter: "Ich fühle mich durch meine Arbeit wieder wie ein Mensch, demütig und ein wenig verrückt. Ich möchte meinen Service über ganz England ausweiten. Ich gebe nicht auf!"