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Todes-Gondel raste mit 120 km/h gegen Baum

Ein Aufnahme des Seilbahn-Unglücks zeigt die letzten, dramatischen Sekunden der Fahrt. Nur "drei, vier Meter" trennten die Gäste von der Station.

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    Beim Absturz einer Seilbahn-Kabine im italienischen Piemont sind am 23. Mai 2021 mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen. Zwei Kinder konnten schwerst verletzt geborgen und in ein Spital geflogen werden.
    Beim Absturz einer Seilbahn-Kabine im italienischen Piemont sind am 23. Mai 2021 mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen. Zwei Kinder konnten schwerst verletzt geborgen und in ein Spital geflogen werden.
    Handout / Vigili del Fuoco / AFP / picturedesk.com

    Nach dem Seilbahnunglück in Norditalien mit 14 Toten laufen die Ermittlungen zu der Unfall-Ursache derzeit auf Hochtouren. Italienische Medien berichteten am Dienstag, dass die Staatsanwaltschaft unter anderem nun ein Video einer Überwachungskamera gesichtet habe. 

    Das Video, das unter Verschluss bleiben wird, zeigt die letzten dramatischen Sekunden des Unglücks. Das Ziel des Ausflugs war beinahe erreicht, doch binnen nur weniger Sekunden nahm die Gondelfahrt ihre tödliche Wendung. 

     Kurz bevor die Fahrgäste aus der Gondel aussteigen konnten, wurden sie in den Tod gerissen.

    120 km/h-Crash

    Auf den 14 Sekunden langen Aufnahmen ist offenbar genau zu sehen, wie sich die Gondel kurz vor der Bergstation am Monte Mottarone befunden habe, als plötzlich ein Seil riss, woraufhin die Kabine talwärts abstürzte. Dabei erreichte die Gondel innerhalb nur weniger Sekunden 120 Kilometer pro Stunde und raste so mehrere hundert Meter wieder in die Tiefe. Dies berichten unter anderem die Zeitungen "Corriere della Sera" und "La Stampa". Mehrere der 15 Passagiere wurden dabei aus der Gondel geschleudert.

    ➤ Wie knapp sich das Drama ereignete, beschreibt "La Stampa": Laut Angaben eines Mannes, der die Aufnahmen gesehen hat, hätten sich die Fahrgäste gerade darauf vorbereitet, auszusteigen. Die Kabine habe sich nämlich nur "drei, höchstens vier Meter" vor der Bergstation befunden.

    Die Aufnahmen der Überwachungskamera seien laut dem Mann "unerträglich perfekt" gewesen. Laut den Schilderungen sei die Kamera üblicherweise nicht oft eingeschaltet – an diesem Schicksals-Sonntag war sie es aber doch gewesen. Die Sicht wurde dabei von nichts getrübt. Nicht einmal einen Windstoß habe es gegeben.

    25 Meter in die Tiefe

    Nachdem das Förderseil der Gondel kurz vor der Ankunft auf der Bergstation gerissen war und die Kabine mit unfassbaren 120 km/h wieder nach unten raste, ist jene schließlich gänzlich aus dem Tragseil gesprungen. Der Grund: Etwa 400 Meter vor der Bergstation steht ein Pfeiler, welcher wie eine Rampe gewirkt habe, wodurch die Gondel schlussendlich zur Gänze aus dem Tragseil gesprungen ist.

    Daraufhin stürzte die Kabine etwa 25 Meter in die Tiefe und rutschte dann noch knappe 300 Meter ein Waldstück hinab. Aufgehalten wurde die Gondel dann von einem Baum. Dies sei laut "La Stampa" jedoch nicht mehr auf dem Video zu sehen.

    Umarmung rettet Buben das Leben

    Das Unglück forderte das Leben von 14 Menschen, lediglich ein kleiner Bub im Alter von fünf Jahren – sein Name ist Eitan – überlebte wie durch ein Wunder. Dieses "Wunder" sei laut Ärzten des Krankenhauses Regina Margherita, in dem sich der Fünfjährige aktuell befindet, auf die schützende Umarmung seines Vaters zurückzuführen. 

    "Die Umarmung des Vaters hat das Kind wohl gerettet", so die Mediziner.

    Weiters teilten die Ärzte mit, dass sich der Gesundheitszustand des Buben langsam verbessere. Im Laufe des Tages soll er sogar aus dem künstlichen Koma geholt werden

    Problemen am Vortag der Tragödie

    Das Südtiroler Unternehmen Leitner, das für die Wartungen der Seilbahn zuständig ist, gab an, dass bei der letzten magnetinduktiven Seilprüfung im November 2020 "keine Unregelmäßigkeiten" festgestellt worden seien. Die Prüfung erfolge jährlich. Auch nach der Generalüberholung der Bahn im Jahr 2016 sei die Anlage genau kontrolliert worden. 

     Nun berichtet der Schweizer "Tagesanzeiger" jedoch , dass es bereits am Tag vor dem Unglück technische Probleme mit der Bahn gegeben habe.

    Dabei beruft man sich in dem Bericht auf einen Informatiker aus der Gegend. Jener sei am Samstag mit seiner Verlobten auf dem Berg gewesen sei. Die Abfahrt der Gondel habe sich aber wegen eines Problems verzögert – die Seilbahn sei sogar längere Zeit still gestanden. Techniker, die die Panne behoben hätten, seien dann mit ihnen in der Gondel vom Mottarone heruntergefahren, heißt es. 

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