Wildtiere

Seeadler aus Österreich fliegt 2.300 km nach Russland

Noch nie konnte so eine weite Reise eines Seeadlers aus Österreich dokumentiert werden. "Orania" flog heuer zwischen Jänner und März 2.300 Kilometer.

Christine Kaltenecker
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Seeadler "Orania" flog 2.300 Kilometer von den Donau-Auen bis nach Russland.
Seeadler "Orania" flog 2.300 Kilometer von den Donau-Auen bis nach Russland.
©Justine Picket & WWF, Bildmontage Heute

Im Jahr 2000 galt das österreichische Wappentier noch als ausgestorben. Heute leben wieder rund 45 Seeadler-Brutpaare in Österreich. Von der Naturschutzorganisation, dem WWF Österreich, wurden fünf junge Seeadler im Rahmen eines Forschungs- und Schutzprogrammes mit Sendern ausgestattet und "Orania" sorgte für einen absoluten Langstrecken-Rekord. Der Seeadler flog zwischen Jänner und März 2022 über 2.300 Kilometer von den Donau-Auen bis nach Russland.

”Noch nie konnten wir eine so weite Reise eines Seeadlers aus Österreich dokumentieren. Der bisherigen Rekord  wurde verdoppelt. Orania scheint zielstrebig auf Friedensmission zu sein”
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    Von den Donau-Auen flog "Orania" bis nach Russland - ein absoluter Rekord.
    Von den Donau-Auen flog "Orania" bis nach Russland - ein absoluter Rekord.
    ©WWF

    Flugdaten für Forschung und Schutz

    Die Besenderung der Jungadler liefert wichtige Erkenntnisse über ihre Flugrouten und Lebensräume nach dem Verlassen der Elternreviere. Dorthin kehren sie meist nach vier bis fünf Jahren zurück, um selbst zu brüten. "Auf Basis der Senderdaten können wir die internationale Zusammenarbeit im Seeadlerschutz laufend optimieren”, erklärt Christian Pichler, der Seeadler Experte des WWF. Die federleichten GPS-GMS-Datenträger beeinflussen die Adler nicht in ihren Bewegungen und fallen nach einigen Jahren von selbst wieder ab. An den Beinen befestigte Ringe der österreichischen Vogelwarte sorgen zusätzlich dafür, dass die Tiere ein Leben lang identifiziert werden können.

    Das ist die größte Bedrohung

    Trotz einer langsam wachsenden, stabilen Population ist das Überleben der Seeadler in Österreich noch nicht dauerhaft gesichert. Denn illegale Verfolgung durch Abschüsse und Vergiftungen, aber auch Kollisionen mit Fahrzeugen, Stromleitungen oder Windrädern sind eine ständige und große Bedrohungen für die Adler. “Durch die Besenderung sind Todesfälle rasch nachvollziehbar. Straftaten können besser aufgeklärt und Infrastruktur entlang der Flugkorridore entsprechend geplant werden”, erklärt der WWF-Experte. ”Schutzmaßnahmen in Österreich und unseren Nachbarstaaten müssen konsequent weitergeführt werden, wollen wir die Seeadler-Rückkehr als Kapitel Naturschutzgeschichte auch künftig erfolgreich schreiben”, appelliert Pichler.

    Das Seeadler-Monitoring 2022-2024 wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, lnnovation und Technologie gefördert.