Österreich

Übergriffe auf X-Jam: "Security kann eh jeder werden"

Bastian K. (18) berichtet im Netz über übergriffige Securitys auf Maturareisen. Ein Problem: Sicherheitsfirmen sollen kaum auf Ausbildungen achten.

Christian Tomsits
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Bastian K. (18) bekam bedrückende Berichte von Maturareisen.
Bastian K. (18) bekam bedrückende Berichte von Maturareisen.
privat/DocLX Holding/Screenshot

Fertig mit Schule, was folgte, sollte die Reise ihres Lebens werden. Aber: Auf den von X-Jam in Kroatien organisierten Maturafahrten soll es wiederholt zu Übergriffen, Rassismus und Gewalt gegenüber Männern und Frauen gekommen sein. Ein Grund dafür laut Zeugen: Der Veranstalter soll wenig Wert auf adäquate Ausbildungen des engagierten Sicherheits-Personals legen.  

Keine Ausbildung? Kein Problem!

So berichtete ein älter aussehender Maturant mit Bart davon, dass ihm heuer vor Ort angeboten worden war, sich aufgrund seines Aussehens doch als Security zu bewerben. "Bro bewirb dich, die nehmen eh jeden" soll der österreichische Sicherheitsmann in Kroatien zu ihm gesagt haben. Auf den Einwand des Schülers — "aber ich habe keine Ausbildung oder Erfahrung" – soll die Antwort folgende gewesen sein: "Ist so egal, das juckt hier keinen."

Tatsächlich sollen im Vorfeld der lang ersehnten organisierte Matura-Reisen, die in der Coronazeit auf Eis lagen, massiv neue Sicherheitskräfte rekrutiert worden sein. Beteiligt seien sowohl Firmen aus Kroatien als auch aus Österreich. Verpflichtende Kurse oder Ausbildungen für den Job des Securitiys gibt es zumindest hierzulande nach "Heute"-Informationen nicht, die Hürden für eine erfolgreiche Bewerbung sollen folglich eher klein sein.

"Den würde ich suplex nehmen"

Vor Ort sollen dann neben Po-Grapschern, häufigen Anmach-Sprüchen und sogar sexuellen Belästigungen seitens der Sicherheitskräfte auch grundlos Gewalt gegen Party-Gäste angedroht worden sein. Folgende Szenen hätten sich 2021 abgespielt. Ein Security sagte zu einem Schüler: "Wärst du jetzt in Wien, würdest gleich a Bombe kassieren." Anschließend sollen sich die Sicherheitskräfte noch untereinander unterhalten haben. "Boah, den hätte ich gerne beboxt" meinte einer. Ein anderer erwiderte: "Den würde ich gern suplex nehmen." 

Folgende Szenen sollen keine Seltenheit sein.
Folgende Szenen sollen keine Seltenheit sein.
DocLX Holding/Screenshot

Das sagt X-Jam zu Belästigungs-Vorwürfen

"Heute" recherchiert aktuell alle Hintergründe der schlimmen Verdächtigungen und arbeitet intensiv an einer Aufklärung. X-Jam kennt die Vorwürfe die gegen externe Security-Firmen aus Österreich und Kroatien vorliegen, konnte sie am Sonntag aber "zum jetzigen Zeitpunkt nicht bestätigen". Man sei aber um lückenlose Aufklärung bemüht. Betroffene Mitarbeiter seien "umgehend des Areals verwiesen und ihre Arbeitgeber informiert" worden, hieß es.

Seitens der beauftragten Security-Firmen sei Zusammenarbeit bei der Aufklärung der Vorwürfe zugesichert worden. Berichte über angebliche Vergewaltigungen und K.O.-Tropfen "können aus heutiger Sicht ausgeschlossen werden", so der Veranstalter am Sonntag. 

Die Frauenhelpline steht Betroffenen rund um die Uhr mit Rat und Tat zur Seite.
Telefon: 0800222555
Auch die Frauenberatungsstelle hilft
Telefon: 01 523 22 22
E-Mail: [email protected]
www.frauenberatung.at
Die Männerinfo ist telefonisch unter 0720/704400 (Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr) oder per E-Mail an [email protected] erreichbar.
Telefonseelsorge: 142

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