Welt
Sechsjährige mit heißen Messern gefoltert
Weil Dorfbewohner dachten, dass Mädchen (6) sei eine Hexe, wurde es brutal misshandelt.
Wie "ABC" am Montag berichtete, wurde ein Mädchen in einem Dorf im Hochland von Papua-Neuguinea brutal gefoltert.
Die Vorgeschichte ist unfassbar: Die Mutter der Kleinen wurde für eine Hexe gehalten und deshalb 2013 bei lebendigem Leibe verbannt. Weil die Dorfbewohner glauben, dass sie die "böse Eigenschaft" auch an ihr Kind weitergegeben hat, müsse es büßen.
Der Missionar Anton Lutz habe das Mädchen in letzter Sekunde gerettet und erklärte gegenüber dem australischen Sender, dass jene Rituale der Hexenverfolgung zum Sanguma-Aberglauben gehöre. Premierminister Peter O'Neill verurteilt diesen und jede Gewalt gegen angebliche "Hexen" aufs Schärfste: "Damit das klar ist: der Sanguma-Glaube ist absoluter Müll." Jeder, der in den Fall verwickelt sei, müsse mit einer Verhaftung rechnen, heißt es weiter.
Als Sanguma bezeichnet man in Papua-Neuguinea den Glauben an magischen Schadenzauber, der durch Hexen oder böse Geister verursacht wird. Auch heutzutage ist der Aberglaube teilweise noch weit verbreitet.
Erschreckende Statistik
In den vergangenen 20 Jahren habe es laut einer wissenschaftlichen Studie der Divine Word University, dem nationalen Forschungsinstitut von Papua-Neuguinea, sowie der Australian National University noch 72 Fälle von Folter und 30 Todesopfer wegen Hexerei gegeben. Allerdings seien demnach nur 15 Prozent der Fälle von der Polizei untersucht worden, noch weniger führten zu einer Verurteilung.
(ek)