Wildtiere

Sechs Wochen altes Fischotter-Mädchen zurückgelassen

Ein jämmerliches Piepsen machte die Anwohner eines Baches in Katzelsdorf bei Wr. Neustadt auf ein zurückgelassenes Fischotter-Baby aufmerksam.

Christine Kaltenecker
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Das sechs Wochen alte Fischotter-Mädchen wurde auf den Namen "Bernie" getauft.
Das sechs Wochen alte Fischotter-Mädchen wurde auf den Namen "Bernie" getauft.
©Vier Pfoten

Der jüngste Neuzugang der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee ist ein gerettetes Fischotter-Baby aus Katzelsdorf bei Wr. Neustadt. Als ein jämmerliches Piepsen nicht aufhören wollte, alarmierten die Anwohner eines Baches die Tierrettung. Das kleine Ottermädchen "Bernie" war offenbar von seiner Mutter zurückgelassen worden und war auf fremde Hilfe angewiesen.

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    Anwohner eines Baches in Wr. Neustadt hörten nur ein jämmerliches Piepsen und informierten die Tierrettung. <br>
    Anwohner eines Baches in Wr. Neustadt hörten nur ein jämmerliches Piepsen und informierten die Tierrettung.
    ©Vier Pfoten

    Ein Mädchen namens "Bernie"

    Das Vier Pfoten-Team in Haringsee kümmert sich rührend um das kleine Otter-Baby, das sich anfangs hartnäckig weigerte, die Aufzuchtsmilch aus dem Fläschchen zu trinken. Mittlerweile schleckt das Mädchen die Milch aus einer Schüssel und konnte ihr verlorenes Gewicht wieder aufholen. Ein bisschen feste Nahrung darf es auch schon sein. Der Leiter der Eulen- und Greifvogelstation Dr. Hans Frey, zieht den kleinen Säugling mit seiner Frau Sigrid noch im privaten Haus auf:

    „Sobald sie ein bisschen selbstständiger ist, kann sie aber natürlich in eines unserer Außengehege übersiedeln. Selbstverständlich ist es auch bei ihr unser Ziel, sie letztendlich in die Natur zu entlassen".

    Fischotter stehen unter strengem Artenschutz

    Obwohl sie europaweit streng geschützt sind und sich viele Länder aktiv um die Wiederansiedelung der eleganten Wassermarder bemühen, werden in einigen österreichischen Bundesländern Verordnungen erlassen, die eine Tötung von Fischottern erlauben. In Niederösterreich dürfen z.B. durch eine solche Verordnung bis 2023 pro Jahr 50 männliche Tiere getötet werden. Dr. Frey erklärt, warum dies nicht nur aus Artenschutz-, sondern auch aus Tierschutzsicht mehr als problematisch ist: „In der Praxis ist es völlig unmöglich, vor der Tötung des Tieres eine Aussage über dessen Geschlecht zu machen. Daher werden mit Sicherheit auch Muttertiere getötet, die dann ihre Jungtiere als Waisen und nicht überlebensfähig zurücklassen. Junge Fischotter werden mindestens ein Jahr lang von ihrer Mutter geführt und sind ohne diese Führung dem sicheren Tod geweiht.“