Arger Fall von Tierquälerei

Sechs Rehkitze getötet – nun steht Landwirt vor Gericht

Der schreckliche Vorfall ist noch gut in Erinnerung: Im Juni soll ein Landwirt einfach über sechs Rehkitze gemäht haben. Die Anklage: Tierquälerei.

Oberösterreich Heute
Sechs Rehkitze getötet – nun steht Landwirt vor Gericht
Junge Rehe verstecken sich im hohen Gras vor Angreifern. (Symbolbild)
iStock

Der Vorfall sorgte im Juli für Entsetzen: Ein Landwirt und FPÖ-Lokalpolitiker aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung soll im Juni auf seiner gepachteten Wiese mehrere Rehkitze einfach niedergemäht haben.

Jäger boten ihm sogar an, die Wiese vorher kostenlos mit Drohnen abzusuchen. Eine mittlerweile gängige Praxis – junge Rehe verstecken sich im hohen Gras nämlich vor Angreifern. Dem Landwirt soll das egal gewesen sein, er mähte trotzdem, so der Vorwurf.

Die grässliche Folge: Beim Eintreffen der Jäger waren zwei Kitze bereits tot. Zwei weitere hatten keine Beine mehr, sollen erbärmlich geschrien haben und mussten erlöst werden. Auf einem Komposthaufen in der Umgebung wurden später noch einmal zwei tote Rehkitze gefunden.

"Betroffen und wütend"

Danach machte sich Entsetzen breit. "Wenn ich das höre, dann macht mich das betroffen und wütend“, zeigte sich Tierschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ) verständnislos. "Wir haben alle technischen Möglichkeiten, Wiesen zu kontrollieren, bevor man mäht." Auch aus der eigenen Partei gab es für den Kommunalpolitiker wenig Rückenwind.

Oberösterreichs FP-Chef Manfred Haimbuchner, selbst Jäger mit eigener Wiesenfläche, erklärte Mitte Juli gegenüber "Heute": Für ihn persönlich sei es "eine Selbstverständlichkeit, dass Wiesen vorher abgesucht werden". Eine genaue Untersuchung des Sachverhalts sei schon kurz nach Publik werden des Vorfalls in Auftrag gegeben worden.

Prozess am 11. Oktober

Für den Landwirt wird es jetzt ernst - er wurde wegen Tierquälerei angeklagt. Weil der Mann die Rehkitze während der Schonzeit getötet haben soll, steht außerdem ein "schwerer Eingriff in ein fremdes Jagdrecht" im Raum.

Am 11. Oktober muss sich der Landwirt am Linzer Landesgericht verantworten. Im Fall einer Verurteilung droht ihm eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Landwirt und FPÖ-Lokalpolitiker aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung steht wegen Tierquälerei vor Gericht, da er im Juni sechs Rehkitze auf seiner Wiese niedergemäht haben soll, obwohl ihm Jäger angeboten hatten, die Wiese vorher mit Drohnen abzusuchen
    • Der Vorfall sorgte für großes Entsetzen und führte zu einer Anklage, die dem Landwirt im Falle einer Verurteilung eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren einbringen könnte
    red
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