Wien
Schwuler Polizist gekündigt – jetzt bekommt er 20.000 €
Weil er Männer liebt, verlor ein Polizist seinen Job und viel Geld. Er zog vor Gericht, nun bekam er eine Entschädigung zugesprochen.
Ein pensionierter Revierinspektor hat einen langen Leidensweg hinter sich. Der Mann ist gleichgeschlechtlich orientiert, 1974 wurden ihm Verhältnisse mit anderen Männern zum Verhängnis. Obwohl der Sex immer einvernehmlich war, wurde der heute 82-Jährige Mann zu drei Monaten Haft verurteilt, dazu kamen Verkürzungen von Pensions-Ansprüchen. Er wurde aus dem Polizeidienst entlassen. Die Existenz des Beamten war ruiniert, doch lange Zeit konnte er nichts dagegen machen.
Ex-Revierinspektor zog vor Gericht
Erst 2009 zog der ehemalige Revierinspektor mit der Hilfe eines Anwalts vor Gericht, verlangte Pensionsnachzahlungen und eine Entschädigung wegen der erlittenen Diskriminierung. Der Fall ging durch mehrere Instanzen bis hinauf zum Verwaltungsgerichtshof und vor den Gerichtshof der Europäischen Union.
Teil von Pension zurückbekommen
Der EuGH entschied schließlich 2019, dass der strafweise Pensionsabzug eine verbotene Diskriminierung darstellte und der Betroffene zu entschädigen sei. Der Mann erhielt rückwirkend einen Teil des Differenzbetrags ausbezahlt.
Ex-Beamter hatte 100.000 Euro gefordert
Nun gibt es auch eine Entschädigung für die Diskriminierung. Am 29. August 2023 wurde entschieden, dass dem Ex-Polizisten eine Wiedergutmachung zusteht. Das Gericht sprach ihm eine Entschädigung von 20.000 Euro zu. Für Anwalt und Mandat zu wenig, sie hatten im Vorfeld wegen der langen Dauer 100.000 Euro gefordert.