Wien

Schwindelerregender WEGA-Einsatz: Fensterputzer gerette

Wenn Personen in be­ängs­ti­genden Höhen in Not geraten, kommen die Seiltechniker der WEGA zum Einsatz. Sie übten erstmalig am Wiener DC Tower.

Julia Sperlich

Am Freitag positionierten sich Spezialpolizisten der WEGA in schwindelerregenden 220 Metern Höhe am Wiener DC Tower. Erprobt wurde die Bergung zweier Fassadenreiniger, die sich 120 Meter über dem Boden mit ihrer Gondel in einer Notlage befanden. Das Übungsszenario zeigte sich durchaus realistisch - vor neun Jahren passierte ein ähnlicher Vorfall, bei dem eine Gondel in Schieflage geriet und zwei Reinigungskräfte knapp zwei Stunden in luftiger Höhe ausharren mussten. 

Sonderausbildung Seiltechnik 

Solche Einsätze müssen gut geübt werden, damit die Spezialpolizisten in Notfällen gut vorbereitet sind und schnell handeln können. Die Seiltechnik ist eine Zusatzausbildung, die WEGA-Beamte freiwillig machen können. Die Grundausbildung dauert in der Regel 120 Stunden und setzt die positive Absolvierung eines eigenen Aufnahmeverfahrens voraus. Derzeit gibt es 40 Seiltechniker bei der WEGA, wovon fünf Ausbildner sind.

Nach Abschluss der Sonderausbildung müssen die Polizisten laufend den Ernstfall trainieren und sich fortbilden, um ihre erlernten Fähigkeiten und Techniken zu erhalten und auszubauen. Schwerpunktmäßig werden ein- bis zweimal im Jahr besonderes herausfordernde Objekte für Einsatztrainings ausgewählt, wie das Riesenrad im Wiener Prater oder der Stausee Ottenstein. Oberst Walter Ziegler-Benko erklärt im Interview: "Einsätze dieser Form passieren glücklicherweise eher selten. Trotzdem ist das regelmäßige Training für die Handlungssicherheit bei echten Einsätzen unerlässlich". 

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