Wien

Schwerste NS-Verharmlosung bei Corona-Demo in Wien

Am Samstag kam es bei der Corona-Demonstration am Wiener Heldenplatz ein weiteres Mal zur Verharmlosung von NS-Verbrechen. 

Maxim Zdziarski
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    Eindrücke der Corona-Demo in Wien vom 15.01.2022.
    Eindrücke der Corona-Demo in Wien vom 15.01.2022.
    "Heute"

    Während FPÖ-Chef Herbert Kickl bei der Corona-Demo am Heldenplatz seine Rede hielt, kam es unter den Demonstranten zu schweren Verharmlosungen der Nazi-Diktatur. Eine Demonstrantin hielt ein Schild in die Höhe, auf dem "Impfung macht Frei" stand. "Die Person wurde bereits angehalten und das Plakat sichergestellt", gab die Polizei kurz nach 17 Uhr bekannt.

    Der Spruch soll an die Aufschrift "Arbeit macht Frei" erinnern, die über den Eingängen der Konzentrationslager angebracht waren. Millionen Juden wurden dort von den Nazis im Zweiten Weltkrieg ermordet. Doch das scheint bei einigen Corona-Demonstranten keine Rolle zu spielen. Unter Adolf Hitlers Portrait stand zudem in roter Schrift: "I'll be back", was so viel wie "Ich komme zurück" bedeutet. Dabei wird das Gesicht des Diktators zur Hälfte mit dem des Terminators dargestellt. 

    Personenschutz im "Polizei-Look"

    Für Aufsehen sorgten auch sogenannten "Personenschützer", die sich unter die Demonstranten mischten. Sie trugen eine Uniform, die der eines Polizisten stark ähnelte. Auf den ersten Blick sind die kaum voneinander zu unterscheiden. Wie die Wiener Polizei auf Twitter informierte, lag hier eine Übertretung nach dem Sicherheitspolizeigesetz vor. Die Personenschützer im "Polizei-Look" wurde daher angezeigt. 

    Entsetzt zeigte sich zudem die SPÖ über die Rhetorik bei der Demo: Ein bekannter Rechtsextremer und Verschwörungsideologe, der später von der Polizei festgenommen wurde, soll von "Nürnberger Prozessen 2.0" für alle Abgeordneten, die für die Impfpflicht stimmen werden, gesprochen haben – auf der Bühne der FPÖ. Auch "Sicherheitsleute" mit Fantasie-Uniformen seien skandalös: "Hier geben sich Personen als Sicherheitskräfte aus, andere bewaffnen sich für diese Proteste. Zusammen mit den antidemokratischen Einpeitschern, die die FPÖ auf ihre Bühne lässt, ergibt sich hier eine brandgefährliche Situation."

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