Schweizer "Robin Hood" stirbt nach 36 Jahren auf Flucht

Marco Müller ist tot. Der Schweizer sorgte in den 1980er-Jahren für Schlagzeilen, als er nach mehreren Überfällen zweimal aus dem Gefängnis floh. Seit August 1988 war er auf der Flucht. In seinem Heimatdorf Bassecourt im Kanton Jura wurde er nun am 26. Februar tot aufgefunden, wie "Le Quotidien Jurassien" schreibt. Müller, der früher auch bei Delsberg und den Young Boys Bern Fußball spielte, wurde 71 Jahre alt.

Müller beging Banküberfälle und Überfälle auf Geldtransporter. Seine Beute dürfte rund drei Millionen Franken betragen haben. 1987 wurde Müller in Frankreich verhaftet und verbrachte dort ein Jahr im Gefängnis, bevor er 1988 an die Schweizer Behörden ausgeliefert wurde. Einige Zeitzeugen gaben ihm den Übernamen "Robin Hood" – dies vor allem darum, weil er bei seinen Taten keinen einzigen Schuss abfeuerte.

DNA-Analyse bestätigt Identität

In derselben Zeitspanne gelang ihm eine Flucht aus der Strafanstalt Thorberg (Bern), woraufhin er unauffindbar wurde. Ihm drohte ein Gerichtsverfahren wegen zweier Geldtransporter-Überfälle in Genf und Delsberg. Bereits zuvor hatte er eine Flucht aus dem Gefängnis der jurassischen Kantonshauptstadt unternommen, wo er wegen weiterer Überfälle in den Kantonen Jura und Neuenburg inhaftiert war.

Wie "Le Quotidien Jurassien" weiter schreibt, kam Müller bei einem Unfall auf einem Bahngleis ums Leben. Eine DNA-Analyse habe seine Identität bestätigt. Ein Fremdverschulden werde von der Staatsanwaltschaft ausgeschlossen.