Kanaldeckel-Skandal

Schumacher-Kritik nach Ausraster von Wolff

Mercedes-Teamchef Toto Wolff redete sich nach dem Kanaldeckel-Eklat von Las Vegas in Rage. Dafür wurde der Österreicher hart kritisiert. 

Sport Heute
Schumacher-Kritik nach Ausraster von Wolff
Ralf Schumacher kritisiert Mercedes-Teamchef Toto Wolff scharf.
Ralf Schumacher kritisiert Mercedes-Teamchef Toto Wolff scharf.

Das Formel-1-Spektakel in Las Vegas erlebte am Freitag eine echte Blamage. Schon nach acht Minuten musste das erste Freie Training auf dem spektakulären Kurs durch die US-Glücksspiel-Metropole abgebrochen werden, ein loser Kanaldeckel beschädigte den Ferrari des Spaniers schwer. Sainz kam ohne Verletzung davon, wird aber aufgrund eines Motorentauschs in der Startaufstellung für den Großen Preis am Sonntag zurückversetzt. 

Für die Formel 1 bedeutete der Session-Abbruch bei der hochspektakulären Premiere in Las Vegas, einem Grand-Prix-Wochenende, an dem es mehr Show als Spektakel auf der Rennstrecke gibt, einen enormen Imageverlust. Gerade in den USA, wo die Rennserie langsam Fuß gefasst hat. Und vor allem auch deshalb, weil die Formel 1 in Las Vegas selbst als Promoter agiert. 

Wolff-Wutausbruch

Man könnte also von einem "blauen Auge" für die Formel 1 sprechen, meinte Jordan Bianchi von "The Athletic" in einer Frage während der offiziellen Presserunde in der Stadt, die niemals schläft. Etwas, was Mercedes-Teamchef Toto Wolff gar nicht hören wollte. "Das ist kein blaues Auge, das ist gar nichts. Wir haben Donnerstagabend, ein erstes Freies Training, das wir nicht fahren. Man wird die Kanaldeckel versiegeln und morgen redet keiner darüber", so Wolff sichtlich geladen. 

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    Viva Las Vegas! Die Formel 1 ist erstmals seit 1982 zu Gast in der US-Stadt.
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    GEPA

    Als sich dann auch noch mit Jonathan McEvoy von der "Daily Mail" ein zweiter Journalist einschaltete, geriet der Österreicher so richtig auf die Palme. "Das ist total lächerlich. Wie kannst du es wagen, schlecht über diese Veranstaltung zu reden, die den neuen Standard für alles setzen wird? Du redest von verdammten Kanaldeckeln. Das hat es früher schon gegeben, das ist doch nichts. Gib den Menschen die Anerkennung, die diesen Grand Prix auf die Beine gestellt und den Sport viel größer gemacht haben, als er jemals war. Hast du jemals gut über jemanden geschrieben? Liberty hat fantastische Arbeit geleistet. Nur weil Kanaldeckel locker geworden sind, sollten wir nicht jammern", echauffierte sich Wolff. 

    Klare Schumacher-Worte

    Aussagen vom österreichischen Mercedes-Teamchef, die nicht nur beim neben ihm sitzenden Ferrari-Boss Frederic Vasseur Kopfschütteln auslösten. Auch beim ehemaligen Formel-1-Piloten und jetzigen "Sky"-Analytiker Ralf Schumacher. Der bezeichnete den Wolff-Wutausbruch als "überzogen", schließlich sei das erste Freie Training "keine Werbung" für das Grand-Prix-Wochenende gewesen. "Das ist auch der Job des Journalisten", meinte der Deutsche, Wolff müsse deshalb "die Kirche im Dorf lassen. Ist natürlich super blamabel, wenn soetwas passiert. Aber ich finde, man darf offen und ehrlich darüber reden", so Schumacher. 

    red
    Akt.
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