Konstanz

Schumacher-Erpresser war Türsteher in "Todes-Disco"

Die Erpresser der Familie Schumacher sind keine unbeschriebenen Blätter: Türsteher Yilmaz T. (53) etwa hat bereits 18 Vorstrafen.

20 Minuten
Schumacher-Erpresser war Türsteher in "Todes-Disco"
Polizisten stehen vor der Diskothek Club Grey in der süddeutschen Stadt Konstanz, wo ein Mann am 30. Juli 2017 das Feuer eröffnete, einen Menschen tötete und vier verletzte, bevor er von der Polizei erschossen wurde. (Archivbild)
FELIX KASTLE / AFP / picturedesk.com

Am 19. Juni klickten die Handschellen: In Groß-Gerau wurden auf dem Parkplatz vor einem Supermarkt zwei Männer verhaftet, die dringend verdächtigt werden, die Familie von Formel-1-Legende Michael Schumacher erpresst zu haben. Nun kommen neue Details zu dem 53-Jährigen und seinem Sohn (30) ans Licht.

So soll das Duo der Familie damit gedroht haben, Fotografien im Darknet zu veröffentlichen, welche den siebenfachen Weltmeister nach seinem fatalen Skiunfall von 2013 in Méribel (F) zeigen. Bei diesem hatte der damals 44-Jährige so schwere Kopfverletzungen erlitten, dass er seither pflegebedürftig ist.

Der Verdächtige (53) soll die Aufnahmen schon vor über zwei Jahren zwei Männern angeboten haben, um die Schumachers zu erpressen, doch diese hätten abgewunken, wie der "Südkurier" berichtet. Wie er an das Material gekommen war, ist unklar.

Kollege erschossen

Sicher ist jedoch, dass der kräftig gebaute 53-jährige kahlköpfige Mann als Türsteher in der Groß-Disco Grey in Konstanz arbeitete. Im Zuge der Ermittlungen durchsuchten die Fahnder im Juni auch den Arbeitsplatz des Erpressers.

Der Club war 2017 in die Schlagzeilen geraten, als der Schwager des Betreibers, dort mit einem AR-15-Sturmgewehr um sich geschossen und dabei einen Türsteher getötet und mehrere Gäste verletzt hatte, ehe die Polizei ihn erschoss. Der Erpresser soll damals schon als Security dort tätig gewesen sein.

15 Millionen gefordert

Auch zur Erpressung ist nun mehr publik geworden: Offenbar forderten Vater und Sohn von der in der Schweiz lebenden Familie Schumacher stolze 15 Millionen Euro für die Fotos.

Die beiden sind der Polizei wohlbekannt: Beide haben aktuell eine Bewährungsstrafe laufen – der Vater ist insgesamt 18-fach vorbestraft. Er hat sich unter anderem mit dem Versuch strafbar gemacht, zwei Glock-17-Pistolen und ein Scharfschützengewehr zu erwerben. Des Weiteren hat er Verurteilungen wegen schweren Diebstahls, Körperverletzung und Betrugs auf dem Kerbholz.

Im Zuge der Ermittlungen soll laut "Bild" auch eine Spur in die Schweiz führen: Der Sohn lebte zeitweise in Kreuzlingen. Auch seine Frau wurde in der Schweiz vorübergehend festgenommen, mangels Tatverdacht aber bald wieder auf freien Fuß gesetzt.

Sollten Vater und Sohn nun wegen Erpressung verurteilt werden, drohen ihnen bis zu fünf Jahre Haft. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung.

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    REUTERS/Suzanne Plunkett; Darren Staples/Pool

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Erpresser der Familie von Michael Schumacher, ein Vater und sein Sohn, sind der Polizei beide bestens bekannt
    • Der 53-jährige Vater arbeitete als Türsteher in der Konstanzer "Todes-Disco" Grey, in der 2017 ein Mann um sich schoss und einen Security tötete
    • Das einschlägig vorbestrafte Duo verlangte 15 Millionen Euro für Bilder, die nach dem Skiunfall von Michael Schumacher entstanden waren
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