Österreich
Schule schafft "Bussi Bussi"-Pflicht wieder ab
Schluss mit "Bussi Bussi" an der Neuen Musik-Mittelschule in Saxen (OÖ). Nach massiver Kritik wurde die Kuss-Pflicht wieder abgeschafft.
Eltern der Schüler an der Neuen Musik-Mittelschule in Saxen (Bez. Perg) hätten einer höchst umstrittenen "Bussi Bussi"-Pflicht mittels Unterschrift zustimmen sollen.
Konkret ging's darum, dass in der Hausordnung eine Begrüßung-Verordnung festgelegt worden war. Im Detail stand da drin: "Dem Ranghöheren obliegt allgemein die Wahl der Begrüßung – sei es eine freundschaftliche Umarmung, ein Wangenkuss, ein Zunicken oder eben ein Handschlag. Als Rangniederer fügt man sich der Wahl und erwidert die jeweilige Begrüßung. Der Mitarbeiter wird sich also nach dem Kunden richten, der Herr nach der Dame und das Kind nach dem Erwachsenen (…) Rangniedrigere grüßen Ranghöhere", zitiert die oö. BezirksRundschau aus dem Schreiben.
Empörte Eltern fragten sich: Soll das etwa heißen, dass ein älterer Lehrer eine jüngere Schülerin zum Wangenkuss zwingen kann?
Nach dem Wirbel zog die Schule jetzt diese Begrüßungsverordnung zurück. "Uns ist ein Fehler passiert, wird sind da leider darüber gestolpert", so Schuldirektorin Maria Reindl gegenüber dem "Standard". Sie will den Erlass umgehend aus der Hausordnung streichen lassen.
Und weiter: "Ja, es war missverständlich formuliert. Eine veraltete Ausdrucksweise", so Reindl. Übernommen wurde der Text übrigens aus dem Buch "Über den Umgang mit Menschen" von Freiherr von Knigge. Und der ist halt schon tatsächlich aus dem 18. Jahrhundert.
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