Wien

Schule in Wien schließt überraschend – Kinder am Boden

Die private Volksschule Waldkloster in Wien-Favoriten soll bald überraschend schließen. 128 Kinder sind betroffen, die Eltern geschockt.

Wien Heute
Die Private Volksschule Waldkloster schließt mit Ende des laufenden Schuljahres. Das sorgt für Ärger bei den Eltern. 
Die Private Volksschule Waldkloster schließt mit Ende des laufenden Schuljahres. Das sorgt für Ärger bei den Eltern. 
Denise Auer

Das Elternteil, das unbedingt anonym bleiben möchte, hat ein Kind in der zweiten Klasse der PVS Waldkloster. Über die geplante Schulschließung sei man relativ spontan informiert worden.

"Zutiefst geschockt von der Nachricht"

Die Nachricht kam über die Plattform "edu.flow" an einem Donnerstag, spät nachmittags. Schon Freitagfrüh berichteten erste Medien über die Schulschließungen. "Die Nachricht hat uns alle zutiefst geschockt, weswegen wir die Nachricht ein paar Mal lesen mussten. Bis zum Abend verbreitete sich die schlechte Nachricht wie ein Lauffeuer, die Telefone standen nicht mehr still", schildert ein Elternteil. Die Eltern telefonierten untereinander, versuchten sich gegenseitig zu beruhigen. Gemeinsam entschieden sich die Eltern einer 2. Klasse, den Kindern an diesem Abend aber nichts mehr zu sagen, auch Pädagogen wurden in den Plan eingebunden und stimmten zu.

Trotzdem seien die Kinder am nächsten Tag in der Schule mit der Nachricht konfrontiert worden, die Pädagogen mussten die Kinder beruhigen und trösten. "Als Elternteil brach mir dies das Herz und ich hätte mir eine andere Art (durchdachter und humaner) der Informationsvermittlung gewünscht", schildert die betroffene Person. 

Die Erzdiözese Wien als Betreiber der Schule begründet die Schließung mit der ungünstigen geografischen Lage der Schule, da diese sehr nah an anderen Schulstandorten liegt. Außerdem sei die Anzahl der Schüler in den letzten Jahren stetig zurück gegangen.

Eltern kritisieren Verfall des Gebäudes

Diesen Begründungen widerspricht der Darstellung der Eltern. Angeblich wurde seit Jahren nicht mehr in die Schule investiert, Gebäude und Inventar verschlechterten sich zunehmend. Auch ein großer Garten für die Pausen wurde wohl aus Sicherheitsgründen gesperrt. 

Der Garten gehöre zur Hälfte zur Schule und zur Hälfte der Caritas, heißt es von der zuständigen Erzdiözese Wien. Jener Teil, der der Schule gehört, könne von den Schülern normal benutzt werden. Der Teil der Caritas sei gesperrt, weil befürchtet werde, dass etwas von der Fassade in den Garten fallen könnte.

Das Elternteil lobt aber in dem Brief das Personal, insbesondere jenes der Nachmittagsbetreuung, mit dem man immer überaus zufrieden war. In der Schule habe nach wie vor ein herzlicher Umgang mit Schülern, familiäre Atmosphäre und ein gesundes Miteinander mit viel Wertschätzung geherrscht. 

"Wir werden alle vermitteln können"

Von der Erzdiözese Wien heißt es, dass alle sechs betroffenen Klassen (insgesamt 128 Schüler), 20 Pädagogen und sechs weitere Personen, etwa von Reinigung, Küche und Haustechnik an andere Schulen vermittelt werden können, wenn sie das möchten.

"Wir werden alle vermitteln können, für jeden gibt es einen Platz", so die Erzdiözese. Zum Teil versuche man auch, ganze Klassen mitsamt der Klassenlehrerin und der gewohnten Nachmittagsbetreuung zu vermitteln. Es habe auch schon bereits Elternabende gegeben, wo den Eltern konkrete Standorte vorgeschlagen wurden. 

Wir werden alle vermitteln können, für jeden gibt es einen Platz. Teilweise können sogar ganze Klassen mit ihrer Klassenlehrerin zusammen bleiben. Für wen der Wechsel in eine neue Schule mit finanziellen Hürden (etwa durch ein höheres Schuldgeld) verbunden ist, wird unterstützt, so das Versprechen der Geschäftsführung der Schulstiftung der Erzdiözese. 

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