Niederösterreich

Schulden! Brüder schleppten für 10.000 Euro 100 Opfer

2 Brüder mussten in Wr. Neustadt wegen Schlepperei vor Gericht: Sie hatten pro Kopf 100 Euro kassiert, mussten nach der Fahrt ein Beweisfoto machen.

Die beiden angeklagten Schlepper am Landesgericht Wr. Neustadt
Die beiden angeklagten Schlepper am Landesgericht Wr. Neustadt
Trimmel Sascha

Ein junges Brüderpaar aus der Türkei musste sich am Dienstag am Landesgericht Wr. Neustadt wegen Schlepperei verantworten: Die Angeklagten sollen vier Fahrten am 11. November 2022, am 2. Dezember 2022, am 21. Februar 2023 und am 16. März 2023 durchgeführt haben. 

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    Die beiden angeklagten Schlepper
    Die beiden angeklagten Schlepper
    Trimmel Sascha

    Doch im März war in Niederösterreich Endstation für die Geschwister: Am 16. März 2023 wurde das Duo schließlich von der Polizei geschnappt. Die Exekutive hatte um 1.05 Uhr auf der B11 bei Heiligenkreuz (Bezirk Baden) einen Lkw mit türkischen Kennzeichen bemerkt - alles dazu hier. "Auf der B11 bemerkte ich dunkle Gestalten die in den Wald liefen", so eine Zeugin vor Gericht. 

    Motiv: Schulden

    Die beiden Anklagen verantworten sich geständig, nahmen aber das Aussageverweigerungsrecht in Anspruch. Lediglich das Motiv verrieten die jungen Türken: Schulden! Pro Flüchtling hätten sie 100 Euro pro Fahrt bekommen. Dabei hätten sie aber stets ein Video von den Geflüchteten beim Aussteigen an die "auszahlende Stelle" schicken müssen. Rund 100 Opfer hätten sie geschleppt.

    Der Richter verdonnerte die Brüder zu 3,5 bzw. 2,5 Jahre Haft. Die Urteile sind allerdings noch nicht rechtskräftig.