Drohgebärden

Schüler-Mob umzingelt Lehrerin und ruft "Allahu Akbar"

Gravierender Vorfall an der Schule in der Stadt Bern (Schweiz). Eine Gruppe Schülerinnen und Schüler umringte eine Lehrerin und rief "Allahu Akbar".

20 Minuten
Schüler-Mob umzingelt Lehrerin und ruft "Allahu Akbar"
Schülerinnen und Schüler stellten sich einer Lehrperson in den Weg, umkreisten sie und riefen religiöse Sprüche, wie den islamistischen Kampfschrei "Allahu Akbar".
20min/ct

An der Schule Bethlehemacker in Bern (Schweiz) ereignete sich vor einer Woche eine wüste Szene. Wie der "Anzeiger Region Bern" berichtet, stellten sich Schülerinnen und Schüler einer Lehrperson in den Weg, umkreisten sie und riefen religiöse Sprüche, wie den islamistischen Kampfschrei "Allahu Akbar". Die Rede ist ebenfalls von Drohgebärden.

Mehrere Kinder, die das beobachteten, wandten sich danach an die Pausenaufsicht. Tags darauf verschickte Schulleiter Sebastian Teuscher einen Brief an die Eltern dreier Schulklassen. "Die Situation hat uns als Schule schockiert. Das Verhalten der Gruppe ist nicht tolerierbar", heißt in dem Brief, der 20 Minuten vorliegt.

"Der Vorfall kam ein wenig aus dem Nichts"

Wie Teuscher zum "Anzeiger" sagt, habe sich die Situation in den letzten Jahren eher beruhigt als zugespitzt. Er zeigt sich von dem Vorfall deshalb überrascht. "Der Vorfall kam ein wenig aus dem Nichts", sagt er laut "Anzeiger". Dass im Elternbrief deutliche Worte gewählt wurden, begründet er damit, dass man habe zeigen wollen, dass man solche Dinge ernst nehme.

20 Minuten hat sich unter Schülerinnen und Schülern im Bethlehemacker umgehört. "Sie haben sich eine Lehrerin herausgepickt, die sie nicht leiden können", sagt ein Schüler, der den Vorfall beobachtet hat, zu 20 Minuten. "Sie haben sie umkreist und gingen dann in die Knie um zu beten. Damit wollten sie sie wahrscheinlich nerven. Darum haben sie auch 'Allahu Akbar' gerufen."

"Für Wiedergutmachung ist es noch zu früh"

Die beteiligten Schülerinnen und Schüler hätten sich mittlerweile entschuldigt. Das reicht aber nicht, wie Teuscher dem "Anzeiger" sagt. "Für Wiedergutmachung ist es noch zu früh, wir sind noch in der Phase der Betroffenheit", so Teuscher. Die Kinder müssten also zuerst deutlich spüren, dass sie etwas falsch gemacht haben.

Die Schule hat darum zusätzliche Maßnahmen ergriffen, wie es im Brief weiter heißt. "Da sich Teile der Klassen von der Pausenaufsicht nicht beaufsichtigen lassen, können die beiden Klassen vorläufig nicht mehr mit den anderen Kindern Pause machen." Nun dürfen sie nur getrennt von den anderen Kindern auf den Pausenplatz, und zwar jeweils zeitlich verschoben.

Zudem stehen disziplinarische Maßnahmen wie Verweise, Gespräche und ein Elternabend zur Debatte.

"Das muss Folgen haben"

"Die Kinder haben eine Grenze überschritten. Das kann nicht toleriert werden und muss für die beteiligten Kinder Folgen haben", sagt auch Schulkommissions-Präsident Andreas Heuer zum "Anzeiger". Die Probleme im Bethlehemacker können laut ihm aber von den Schulen selber bewältigt werden.

Die Schule Bethlehemacker liegt im Berner Bezirk Bethlehem im Westen der Stadt. Der Anteil ausländischer Wohnbevölkerung ist hier mit 40,9 Prozent in der Stadt Bern am höchsten. Ebenfalls hoch ist der Anteil in Armut lebender Menschen.

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    Montage: Helmut Graf, Sabine Hertel
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